Hausmittel gegen Durchfall


Das hilft!

Wer unter Durchfall leidet, wird oft stark in seinem Alltag eingeschränkt. Dann ist schnelle Hilfe gefragt.

Du kannst den Durchfall mit folgenden Hausmitteln aus der Küche effektiv behandeln:

Am Ende dieses Beitrages habe ich weitere Informationen zu Durchfall kurz und bündig zusammengefasst.

Viel trinken

Bei Durchfall kann der Körper schnell austrocknen. Die Gefahr ist vor allem bei sehr jungen und alten Menschen nicht zu unterschätzen. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, ist es wichtig genügend zu trinken. Gleichzeitig soll die Osmolarität im Gleichgewicht bleiben. Daher solltest du auf Elektrolyte zurückgreifen.

Der Körper braucht Energie. Bei Durchfall am besten Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate. Deswegen eignen sich auch Fruchtsäfte besonders gut als Flüssigkeitsquelle.

WAS SIND ELEKTROLYTE?

Elektrolyte sind Stoffe, die dank ihrer Ladung Strom weiterleiten. Destilliertes (reines) Wasser leitet Strom schlecht, wohingegen Salzwasser den Strom ganz gut weiterleitet. Das liegt daran, dass sich Kochsalz (NaCl) im Wasser zu Natrium+ und Chlorid auflöst.

Diese geladenen Teilchen nennt man Elektrolyte. Sie sind wichtig für die Funktion von Muskeln und Nerven. Weiters, sind sie maßgeblich an der Regulation des Wasserhaushaltes der Zellen beteiligt. Andere Beispiele sind: Kalium+, Magnesium+ und Calcium+.

Tee

Um sowohl hydriert zu bleiben, als auch die Beschwerden zu lindern, eignen sich einige Teesorten hervorragend.

  • Fenchel
  • Salbei
  • Kamille

Der Pfefferminztee wird nicht nur bei Durchfall verwendet. Er kommt bei nahezu allen Beschwerden im Verdauungstrakt zum Einsatz.

Banane

Um gleichzeitig eine stopfende Wirkung, Kaliumzufuhr und Energiezufuhr zu erzielen, sind Bananen das perfekte Hausmittel gegen Durchfall.
Zerstampfe eine Banane zu Brei und iss diesen.

Die stopfende Wirkung und der Kaliumgehalt von Bananen machen sie zu prima Hausmittel gegen Durchfall.

Geriebener Apfel

Die Schale von Äpfeln enthält Pektine, das sind pflanzliche Geliermittel. Diese können überschüssiges Wasser im Darm binden.

  1. Apfel ungeschält verreiben
  2. Lass den Brei 20 Minuten stehen, damit er leicht bräunlich wird
  3. Eventuell durchmischen, sodass auch die inneren Anteile braun werden
  4. Optional: Ich vermische für einen noch besseren Geschmack zerbröselte Butterkekse hinzu. Probier es einmal aus!

Getrocknete Heidelbeeren

Die Gerbstoffe in Heidelbeeren haben eine zusammenziehende Wirkung auf Schleimhäute. Somit gehen weniger Flüssigkeit und Elektrolyte aus dem Darm verloren. Außerdem sind sie keimhemmend. Dadurch werden etwaige Erreger ausgebremst.

Du kannst einfach 1–2 Esslöffel getrocknete Heidelbeeren essen.
Auch ein Tee aus den zerstoßenen Heidelbeeren wirkt prima gegen Durchfall. Lasse den Tee für mindestens 8 Minuten ziehen.

Achtung! Frische Heidelbeeren wirken eher abführend! Benutze daher nur die getrockneten Früchte gegen Durchfall.

Reisbrei

Dieses Hausmittel gegen Durchfall wird wegen seines Kosten-Nutzen-Faktors in den ärmeren Regionen rund um den Globus am häufigsten angewandt.

So wird er hergestellt:
Reis in gesalzenem Wasser kochen. Du kannst auch etwas Zucker hinzugeben.
Iss den fertigen Brei oder falls du keine feste Nahrung zu dir nehmen kannst, trinke nur das abgeseihte Wasser.

Reisbrei ist ein beliebtes Hausmittel gegen Durchfall in armen Regionen

Karottensuppe (Moro-Suppe)

Die Karottensuppe ist ein Hausmittel gegen Durchfall, das vor allem bei Kindern sehr gut wirkt.

Die Moro-Suppe ist nach ihrem Erfinder, dem Kinderarzt Dr. Ernst Moro benannt. Sie wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts bei Diarrhö angwendet.

Oft produzieren die Durchfallerreger ein Toxin, dass an Rezeptoren der Darmwand andockt. Beim Kochen von Karotten entstehen mittel-lange Zuckermoleküle (Oligosaccharide), die den Rezeptoren der Darmwand ähneln. Die Toxine docken anstatt der Darmwand an diesen Zuckern an und werden so auf natürlichem Wege ausgeschieden. Das verkürzt die Krankheitsdauer oft erheblich.

Zubereitung:

  1. 500 g Karotten schälen.
  2. In einem Liter Wasser 1 Stunde lang kochen.
  3. Die Karotten ohne Wasser zu Brei pürieren.
  4. Den Brei mit kochendem Wasser auf insgesamt 1 Liter verdünnen.
  5. Einen Teelöffel Salz hinzugeben.

Flohsamen

Sie saugen sich wie kleine Schwämme mit Wasser voll. Dadurch wird eine stopfende Wirkung erreicht.

Alles was du tun musst, ist einen Teelöffel der Flohsamen zu dir zu nehmen. Dafür kannst du sie in 200 ml Wasser geben und trinken.

Weil sie aber so effektiv sein können, musst du nach dem Verzehr immer ein bis zwei Gläser Wasser nachtrinken, um keine Verstopfung zu verursachen!

Zwieback

Ist ein beliebtes Nahrungsmittel bei Magen-Darm-Erkrankungen. Es ist leicht verdaulich und die Stärke sorgt auch bei Durchfall für eine leicht stopfende Wirkung.

Die Kohlenhydrate versorgen den Körper mit Energie und das enthaltene Salz gleicht ein wenig den Elektrolytverlust aus.

Wärme

Solltest du neben dem Durchfall auch an Bauchkrämpfen leiden, so kann eine Wärmeflasche oder ein warmer Wickel diese lindern. Die Wärme lässt die glatte Muskulatur des Verdauungstraktes entspannen.

Lege dazu einfach eine Wärmeflasche oder einen warmen Wickel auf dem Bauch.

Aktivkohle

Kohle hat dank der porösen Struktur eine große innere Oberfläche. Bakterien und deren Toxine können an sie binden und werden dann über den Stuhl ausgeschieden.

Heilerde

Hier wird das gleiche Prinzip angewandt wie bei der Behandlung mit Aktivkohle.
Durch die mineralische Struktur entsteht auch hier eine immense innere Oberfläche, an der sich Stoffe anlagern können und letztendlich aus dem Körper ausgeschieden werden. Außerdem enthält es wichtige Mineralien wie Silizium und Magnesium.

Probiotika

Normalerweise kann unsere natürliche Darmflora Keime in Schach halten. Wenn sie aber geschwächt ist, kannst du mit Probiotika wie Joghurt, Käse oder Sauerkraut versuchen sie wieder auf Vordermann zu bringen.

In Studien konnte gezeigt werden, dass sich die Dauer der Durchfallserkrankung durch Einnahme von Bakterienkulturen um einen Tag verkürzen kann.[↗][↗]

Eichenrinde

Die Rinde der Eiche enthält wie Heidelbeeren, Gerbstoffe. Diese ziehen das Gewebe im Darm zusammen, sodass weniger Keime in unseren Körper gelangen und gleichzeitig weniger Elektrolyte ausgeschieden werden. Außerdem wird der Eichenrinde ein viren-hemmender Effekt nachgesagt.

So stellst du Eichenrindentee her:
1–2 Gramm der gemahlenen Eichenrinde mit Wasser aufkochen.
Nach 5 Minuten durch ein Teesieb abseihen.


Was ist Durchfall?

Hast du dich schon einmal gefragt wie es zu Durchfall (Diarrhö) kommt? Diese Prozesse laufen dabei in unserem Körper ab:

  • Erhöhte Fortleitung der Nahrung im Darm
  • Verminderter Aufnahme von Wasser und Elektrolyte
  • Erhöhte Ausscheidung von Wasser und Elektrolyte durch die Darmwand

Das kann durchaus vom Körper gewollt sein: zum Beispiel, wenn er Krankheitserreger oder Toxine erkennt. Der Körper schützt sich selbst, indem er versucht, alle schädlichen Fremdkörper auszuscheiden. Daher kann es gefährlich werden, wenn du zu unachtsam mit Medikamenten gegen Durchfall umgehst.

Als klassische Krankheitserreger gelten Noroviren und Rotaviren. Aber auch Bakterien wie Salmonellen, Kolibakterien und Cholerabakterien können Durchfall auslösen. Wenn eine infektiöse Ursache dahintersteckt, so kommen oft noch Beschwerden wie Darmkrämpfe, Erbrechen und Fieber hinzu. Dann spricht man von einer Magen-Darm-Grippe.

Die zweite Art ist vom Körper eher ungewollt: Wenn du etwas zu dir nimmst, das nicht verdaut werden kann, aber viel Wasser aufsaugt. Man denke an den Milchzucker bei Laktose-Intoleranz.
Weitere Faktoren, die Diarrhö auslösen können sind:

  • Stress
  • Medikamente
  • Allergien
  • Missbrauch von Genussmitteln (Alkohol, Nikotin)

Ab wann spricht man von Durchfall in der Medizin?

  • bei mehr als 3 Stuhlentleerungen pro Tag
  • hoher Wassergehalt (> 75 %) des Stuhls
  • erhöhte Stuhlmenge (> 250 g)

Wenn der Durchfall sich nach einigen Tagen nicht bessert oder Beschwerden wie hohes Fieber, starkes Erbrechen und Blut im Stuhl dazukommen, solltest du auf jeden Fall deinen Arzt konsultieren.

Autor: Manuel IstratoaieVeröffentlicht 30.01.2019 – Letzte Aktualisierung 06.02.2020

Quellenverzeichnis

  1. Allen SJ, Martinez EG, Gregorio GV, Dans LF. Probiotics for treating acute infectious diarrhoea. Cochrane Database Syst Rev 2010
  2. Bernaola Aponte G, Bada Mancilla CA, Carreazo NY, Rojas Galarza RA. Probiotics for treating persistent diarrhoea in children. Cochrane Database Syst Rev 2013

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