Hausmittel gegen Haarausfall


WIE DU DAS PROBLEM AN DER WURZEL PACKST

Ein durchschnittlicher Mensch hat 100 000 bis 150 000 Kopfhaare. Täglich fallen 50-125 davon aus und im Idealfall wachsen genauso viele nach. Was ist aber, wenn das nicht der Fall ist?

Dann können diese Hausmittel gegen Haarausfall helfen:

Im Folgenden erkläre ich dir die Wirkung und richtige Anwendung der einzelnen Hausmittel im Detail. Im Anschluss daran habe ich weitere nützliche Informationen und Tipps zum Thema Haarausfall zusammengefasst.

Ackerschachtelhalm

Auch unter den Namen Zinnkraut bekannt. Ist eine natürliche Quelle für Cystein und den Mineralien Selen und Silizium. Diese Stoffe sind wichtig für das Haarwachstum. Silizium ist sowohl beim Stoffwechsel als auch beim strukturellen Aufbau des Haarwachstums und Bindegewebes beteiligt. Außerdem ist es für die Bildung von Keratin-Sulfat, einem Bestandteil des Haarschaftes, nötig.

Ackerschachtelhalm fördert die Durchblutung der Kopfhaut. Auch die Kalziumaufnahme wird gesteigert und sorgt somit für gesunde Haut, Knochen, Nägel, Zähne und Haare. Ein Teelöffel getrockneten Ackerschachtelhalm kann zu jedem beliebigen Kräutertee gemischt werden.

In pulverisierter Form kann es mit Soja-Milch vermengt und getrunken werden. Obwohl ich die natürliche Form empfehle, kann man auch zu Supplementen greifen, die sowohl Ackerschachtelhalm als auch weitere, für das Haar gesunde Kräuter, enthalten.

Aloe Vera

Enthält Enzyme die das Haarwachstum anregen. Dabei wird das Aloe-Vera-Gel äußerlich auf die Kopfhaut aufgetragen und befeuchtet diese. Es hilft auch dabei die tote Zellen aufzuweichen und die Haarfollikel wieder freizubekommen. Auch Schuppen und juckende Kopfhaut können mit Aloe Vera behandelt werden.

Am besten verwendest du frisches Gel aus einem abgeschnittenem Blatt. Ein fertig abgepacktes Gel kann ebenfalls gekauft werden. Achte darauf, dass es zu 100% aus Aloe Vera besteht und keine Konservierungsstoffe enthalten sind.

Durchblutung fördern

Die Durchblutung der Kopfhaut und somit der Haarfollikel zu fördern hilft nachweislich gegen Haarausfall.

💡 WIRKSTOFF: MINOXIDIL

Der berühmte, pharmakologische Wirkstoff Minoxidil wirkt auf diese Weise. Er wurde eigentlich als Mittel gegen Blutdruck entwickelt, da er die Blutgefäße erweitert.

Es kam bei den Versuchspersonen zu vermehrten Haarwuchs, da es vor allem in der Haut wirkte. Deswegen nahm man den Wirkstoff und gab ihn in eine Lösung für die Kopfhaut. In Studien konnten vor allem Männer mit dunklen Haaren unter 50 Jahren davon profitieren.

Minoxidil lässt auch bei mancher Glatze die Haare wieder sprießen, jedoch sind die Lösungen und Schaumsprays relativ teuer und die Haare fallen beim Absetzen des Medikaments wieder aus. Aus diesem Grund sollte die Durchblutung mit langfristig durchführbaren und natürlichen Methoden gesteigert werden.

Das kann mit folgenden Hausmittel bewerkstelligt werden:.

Massieren

Um die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern, ist es empfohlen diese zu massieren. Angewärmte Öle können dabei helfen, den Effekt zu steigern. Jojoba Öl wird schon lange als Hausmittel für Haargesundheit verwendet. Aber auch Kokosöl hat sich zu diesem Zwecke bewährt.

Kalium

Kalium fördert die Durchblutung und ist auch sonst wichtig für den Körper. Aber es sollte nicht zu viel davon eingenommen werden. Solange kein Kaliummangel besteht, reicht es Lebensmittel mit hohem Kaliumgehalt zu verzehren:

  • Bananen
  • Avocado
  • Spinat
  • Trockenfrüchte
  • Kartoffel
  • Nüsse
  • Kakao

Rosmarin

Omas Hausmittel gegen Haarausfall ist Rosmarinöl. Es wird schon seit hunderten Jahren, vorzugsweise in einer Mischung mit Oliven- oder Mandelöl, verwendet. Das Öl fördert ebenfalls die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haarwurzeln.

2-3 Tropfen Rosmarinöl können auch zur normalen Menge an Haarshampoo hinzugegeben werden, welches für eine Waschung verwendet wird.

Andere Pflanzen, welche die Durchblutung der Kopfhaut erhöhen sind:

  • Salbei
  • Brennnessel
  • Thymian
  • Färberdistel

Sie werden zu einem Tee zubereitet. Dieser kann sowohl innerlich (getrunken) als auch äußerlich (Kopfhautspülung) verwendet werden.

Eisenmangel beheben

Nährstoffe und Mineralien sind wichtig für die Haare. Eine relativ häufige Ursache für Haarausfall ist Eisenmangel. Entweder wird nicht genug Eisen aufgenommen oder es kann weniger im Darm resorbiert werden. Ebenso können Blutungen (starke/lange Monatsblutungen) zu einem Eisenmangel führen.

Dabei kann es zum Ausdünnen des Kopfhaares, einem Rückgang des Haaransatzes oder kahlen Stellen kommen.

Sollte ein Eisenmangel bestehen so sollte dieser nicht nur der Haare wegen behandelt werden. Menschen die unter Eisenmangel leiden fühlen sich antriebslos und müde. Lebensmittel, die viel Eisen enthalten sind:

  • Blutwurst
  • Schweineleber
  • Weizenkleie
  • Kürbiskerne
  • getrocknete Sojabohnen
  • Austern

Eisentabletten sollten nur eingenommen werden, wenn ein Eisenmangel mittels Blutbefund nachgewiesen wurde. Zu viel Eisen kann schwere körperliche Schäden verursachen.

Dihydrotestosteron senken

Das männliche Geschlechtshormon Testosteron wird im Körper zu Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt. Die Substanzen lassen sich in bei beiden Geschlechtern finden, jedoch ist ihre Konzentration bei Männern deutlich höher.

DHT  hat neben nützlichen Eigenschaften wie  die Förderung des Muskelaufbaus und des Bartwachstums, auch Nachteile. Es lässt vor allem bei Männern mit entsprechender genetischer Veranlagung die Haarfollikel absterben. Der Haarausfall bei Frauen aufgrund von DHT ist selten.

Sägepalmen-Extrakt

Die Pflanze aus dem Südosten der USA enthält Inhaltsstoffe die in den Hormonhaushalt eingreifen. Dazu zählen Phytosterine, Palmitinsäure, Flavonoide und saure Polysaccharide. Die Pflanze wirkt vor allem bei Männern gegen Haarausfall, da es die Bildung von Dihydrotestosteron vermindert.

Süßholzwurzel

Die Pflanze, aus der auch Lakritze hergestellt wird, hat ähnliche Eigenschaften wie die Sägepalme. Es hemmt ebenfalls die Produktion von Dihydrotestosteron.

Procyanidin

  • Rindenextrakt der See-Kiefer (Pinienrinde)
  • Samen und Blätter der Weinrebe
  • Litschi-Früchte
  • Äpfel

Sie alle enthalten Procyanidin B-2. Dieser Wirkstoff wurde in einer Studie untersucht. Die Teilnehmer wurden täglich für 4 Monate mit einer 1-prozentigen Lösung behandelt. Am Ende der Studie hatten die Patienten deutlich an Haarsubstanz – sowohl in der Dicke als auch in der Dichte – gewonnen.[↗]

Bevor du aber kiloweise Litschis oder Äpfel zu dir nimmst, solltest du wissen, dass es Extrakte aus Pinienrinde und Traubenkernen gibt.

Ernährung

Eine ausreichende Menge and Proteinen ist für das Haarwachstum sehr wichtig. Hast du vielleicht in letzter Zeit deine Ernährung umgestellt? Möglicherweise nimmst du zu wenig Eiweiß zu dir. Das führt, dazu dass in einem Zeitraum von 2-3 Monaten die Haarsubstanz geschwächt wird.

Auch eine Crash-Diät kann der Auslöser für Haarausfall sein. Der Grund: Die Hormone spielen dann oft verrückt. Wenn du in kurzer Zeit viel ab- oder zunimmst, werden die Schilddrüsenhormone aus dem Gleichgewicht gebracht. Das wirkt sich dann auch auf andere Hormone, wie dem Testosteron aus.

Folgende Substanzen sind ebenfalls für ein gesundes Haar von Bedeutung:

  • Vitamin A
  • Vitamin B (Biotin)
  • Vitamin C
  • Zink

Generell ist für den Körper eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig.

Wir können uns glücklich schätzen Essen in Überfluss zu haben. Lasst uns dankbar sein und das Essen genießen.

Seelische Gesundheit

Stress, Depressionen und Angstzustände können einen starken Einfluss auf den Hormonhaushalt haben. Es besteht also ein klarer Zusammenhang zwischen seelischer und körperlicher Gesundheit.

Um die erwähnten Störungen zu behandeln gibt es viele Methoden:

  • Sport (Laufen, Yoga, …)
  • Massagen
  • Atemübungen
  • Aromatherapien mit ätherischen Ölen
  • Lächeln
  • über Probleme sprechen

Schädliche Faktoren

Der Schönheitswahn unserer Haare kann ihnen zum Verhängnis werden. Bleichen, Färben, Föhnen, Glätten, Locken und Stylen strapazieren das Haar. Das Zusammenbinden oder Flechten von einigen  Frisuren und Zöpfen übt einen unnatürlichen Zug auf die Haarfollikel aus.

Versuche deine Haare so gut wie möglich zu schonen und gib ihnen auch einmal eine Pause.

Haare sind das am schnellsten wachsende Gewebe im Körper. Sie nehmen monatlich ungefähr 1 bis 1,5 cm an Länge zu. Wusstest du schon, dass sie im Sommer schneller wachsen als im Winter?

Friseure sind schon lange nicht mehr die einzigen, die mit Haaren ihr Geld verdienen. Mittlerweile ist das Geschäft rund um Haare ein Millionengeschäft. Die Menschen zahlen für gesund aussehendes Haar beträchtliche Summen. Das Angebot streckt sich von Haarshampoo über Wachstumsmittel bis zu Haarverpflanzungen aus. Es gibt sogar Haartattoos, bei dem kleine Punkte auf die Kopfhaut tätowiert werden, die wie Haarstoppeln aussehen.

Wieso ist uns das Erscheinungsbild unserer Haare so wichtig? Weil die Haare den körperlichen Zustand des Menschen widerspiegeln. Eine prächtige Mähne strahlt Gesundheit aus.

Deswegen kann Haarausfall bei manchen Personen zu starken emotionalen Stress führen. Zum einen sollte man sich davon nicht zu stark mitnehmen lassen (Stichwort: seelische Gesundheit ↑). Zum anderen gibt uns die Haargesundheit Hinweise darauf, dass etwas mit unserem Körper nicht stimmt, und sollte daher auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden.

💡 MÖGLICHE URSACHEN FÜR HAARAUSFALL:

  • Proteinmangel
  • körperlicher oder emotionaler Stress
  • Hormonschwankungen
  • Autoimmunkrankheiten
  • andere Erkrankungen (vor allem bei Fieber)
  • Chemotherapien
  • Genetik

Während einer Scheidung, nach einer großen Operation und vielen anderen belastenden Situationen berichten Leute über Haarausfall bis zu 6 Monaten nach dem Ereignis. Der Körper ist in diesem Fall so überbelastet, dass er auf Reserve fährt. Die Haare kommen dann zu kurz.

Auch nach einer Schwangerschaft, wenn die Östrogene wieder abnehmen, ist vermehrter Haarausfall möglich.[↗] Die betroffenen Frauen verlieren 3-6 Monate nach der Geburt des Kindes Haare. Bis zu 50% der Frauen sind davon betroffen, jedoch stellt sich das Haarwachstum von selbst zurück, sobald sich der Körper wieder an den Hormonspiegel gewöhnt.

Zwei Drittel aller Frauen haben nach der Menopause mit Haarausfall zu kämpfen. Ebenso, wenn Verhütungsmedikamente abgesetzt werden.

Sowohl für Frauen als auch für Männer spielt die Genetik eine entscheidende Rolle. Während Frauen selbst nur sehr selten ganze Glatzen bekommen, können sie trotzdem diese an ihre Söhne weitervererben. 60-80 % der Männer bekommen im Laufe ihres Lebens eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Glatze.

Solltest du unter Schuppen oder Juckreiz leiden, könnten diese Artikel hilfreich sein:

Wenn du deinen Haarausfall als ungewöhnlich betrachtest, dann lass dich von einem Arzt beraten. Das gilt vor allem wenn Veränderungen der Kopfhaut wie Ausschläge oder Wunden zusätzlich zum Haarausfall bestehen.

Autor: Manuel IstratoaieVeröffentlicht 30.03.2019 – Letzte Aktualisierung 25.11.2019