So wirst du es los!
Hühneraugen sind harte, verhornte Hautstellen. Typischerweise treten sie an den Füßen auf. Selten kommen sie auch an anderen Stellen, wie zum Beispiel den Händen, vor. Sie ähneln Hornhautschwielen, sind aber im Gegensatz zu diesen schmerzhaft. Hühneraugen sind nicht gefährlich und treten bei Frauen häufiger auf, als bei Männern.
Schon gewusst? Man erkennt Hühneraugen an ihrer meist runden Form, wodurch sie auch ihren Namen bekommen haben. Die Schmerzen verstärken sich, wenn sich die betroffene Hautregion entzündet.
Ursachen beseitigen
Die erste Maßnahme sollte natürlich darin bestehen, den Grund für die Bildung des Hühnerauges zu meiden. Hast du das Hühnerauge kurz nach dem Kauf deiner Schuhe bekommen? Drücken oder reiben die Arbeitsschuhe genau an dieser Stelle? Dann ist die Heilung oft nur einen Schuhtausch entfernt.
Achtung! Auch Fußfehlstellungen können Hühneraugen begünstigen.
Wenn du kein Schuhpaar als Übeltäter ausfindig machen kannst, oder wenn nach dem Schuhwechsel das Hühnerauge sich nicht von selbst zurückbildet, dann helfen folgende Hausmittel:
Schritt1: Aufweichen
Knoblauch
Dieses Hausmittel ist relativ aggressiv und außerdem nichts für schwache Nasen. Es kann starke Hautreizungen verursachen. Deshalb ist es wichtig, dass du es nur auf das Hühnerauge aufträgst. Schütze die Haut rund um die behandelnde Stelle mit einer fettenden Creme.
Unnützes Wissen: Andere Namen für das Hühnerauge sind Krähenauge, Hornauge, Leichdorn und der medizinische Begriff Clavus bzw. Klavus.
Die Zubereitung ist kinderleicht:
- Presse oder zerstampfe eine Knoblauchzehe.
- Trage den Knoblauch anschließend mit einem Wattestäbchen auf das Hühnerauge auf.
- Lasse das Ganze 15 Minuten einwirken und spüle es dann ab.
- Wiederhole die Behandlung mehrmals täglich.
Alternativ kannst du den Knoblauch auch auf ein Pflaster auftragen und es auf die Verhornung aufkleben (ähnlich wie kommerzielle Hühneraugenpflaster). Achte dabei darauf, dass das Pflaster nicht verrutscht und tausche es nach maximal 6 Stunden durch ein neues.
Wenn alles glatt verläuft, weicht das Hühnerauge über mehrere Tage auf. Wenn es locker genug ist, kann es behutsam entfernt werden.
Zum Einfetten und Schutz der umliegenden Haut eignet sich Linola-Fettcreme oder schlicht Vaseline.

Teebaumöl
Das Teebaumöl kommt auch bei Warzen und anderen Hauterkrankungen angewendet. Am effektivsten ist bei Hühneraugen die Anwendung der Tinktur direkt auf das Hühnerauge.
Anwendung: Tränke dazu ein Wattestäbchen in Teebaumöl und betupfe für 10 Minuten den Clavus damit. Wiederhole die Prozedur mindestens einmal täglich für eine Woche und du wirst hoffentlich bald bemerken, dass sich die Verhornung vom umliegendem Gewebe gelöst hat.
Wie ein Flummi. Ein Clavus ist nicht immer hart. Auch eine gummiartige Konsistenz mit weißer oder grauer Farbe ist möglich. In dieser Form treten sie vor allem zwischen den Zehen auf!
Das Teebaumöl kannst du auch in Fußbädern verwenden.
Anwendung: Gib dazu 10 Tropfen Teebaumöl in 2 Liter warmes Wasser hinein. Lass deine Füße für 15 Minuten einweichen. Anschließend kannst du sie mit einem Bimsstein behandeln und so die Hornhaut abtragen. Dem Hühnerauge schenkst du dabei etwas mehr Aufmerksamkeit, indem du es schrittweise und über mehrere Tage abreibst.
Feuchtigkeitscreme
Wenn das Hühnerauge lange genug mit Feuchtigkeitscreme eingeweicht wird, verschwindet es oft von selbst. Spezielle Cremes mit Urea erhöhen die Erfolgchancen dabei deutlich.
Greife zu Cremes mit einem einem Urea-Gehalt über 10%.
Entwarnung: Die schmerzhaften 5-10 Millimeter großen Verhornungen sind nicht ansteckend. Sie werden als Antwort auf Reibung oder Druck auf der Haut gebildet. Dabei können sie wie ein Dorn bis tief in die Lederhaut einwachsen.
SalicylPflaster
Das Hühneraugenpflaster ist zwar kein Hausmittel im klassischem Sinne, sollte aber trotzdem hier erwähnt werden. Sie sind nicht allzu teuer und die Anwendung ist kinderleicht. Die Pflaster enthalten Salicylsäure oder andere Hilfsmittel, welche das Hühnerauge aufweichen und langsam auflösen lassen.
Das machen sie, indem sie das Keratin in der Haut spalten. Somit kann die Abtragung des Hühnerauges ohne weitere Hürden erfolgen.
Das Problem bei dieser Methode ist, dass das Pflaster sehr oft verrutscht. Deswegen empfehle ich dir diese Methode über Nacht anzuwenden. Ziehe dir noch eine Socke darüber, damit das Pflaster auch wirklich dort bleibt wo es soll.
Übrigens kannst du eine ähnliche Wirkung mit Aspirin und dessen Generika erzielen. Es eignen sich alle Medikamente welche Acetlysalicylsäure enthalten.
- Zerstampfe fünf Aspirin-Tabletten zu Pulver.
- Vermische das Pulver mit zwei Teelöffel Zitronensaft zu einem Brei.
- Gib die selbst-hergestellte Mixtur auf ein Pflaster und klebe dieses dann wie gewohnt anbringen.
Achtung! Auch bei diesem Hausmittel ist das Schützen der umliegenden Haut mit einer fettenden Creme wichtig! Salicylsäure darf nicht bei Diabetikern zum Einsatz kommen.
Schritt 2: Entfernen
Die mechanische Entfernung eines Hühnerauges ist die schnellste Methode es loszuwerden.
Jedoch eignet sie sich nicht für alle Menschen: Bei bestehenden Diabetes oder anderen Erkrankungen, die mit gestörter Wundheilung, Empfindungsvermögen oder Durchblutung der Füße einhergehen, sollte die Abtragung nur durch Profis erfolgen.
Achtung! Das Hühnerauge besteht nur aus toten Hautzellen. Falls du während der Prozedur zu bluten beginnst, höre sofort auf. Dies bedeutet nämlich, dass du zu weit oder tief gearbeitet hast. Lass dir im Zweifelsfall immer in einem Fußpflegestudio helfen.
Tipp: Nimm vor der Prozedur nochmals ein 15-minütiges, warmes Fußbad. Das weicht die harte Hornhaut auf und das Hühnerauge lässt sich somit leichter entfernen. Du kannst natürlich auch Zusätze wie Salz, Essig oder ätherische Öle verwenden.
Feilen
Das Wegfeilen ist relativ sicher, da die Hornhautschichten Stück für Stück abgetragen werden. Dabei musst du nicht den ganzen Clavus auf einmal entfernen. Taste dich ruhig langsam heran. Falls du starke Schmerzen verspürst, mache einfach am nächsten Tag weiter.
Du kannst zum Beispiel folgende Werkzeuge benutzen (Verletzungsgefahr!):
- Bimsstein
- Nagelfeile
- Fußbürsten
- kleine Hornhautraspel
Schneiden
Das eigenhändige Herausschneiden von Hühneraugen kann ich NICHT empfehlen. Zu groß ist die Gefahr einer Verletzung und sogar eventuell einer Infektion.
Wenn du dich trotzdem für diesen Schritt entscheidest, achte wenigstens darauf nicht zu viel auf einmal wegzuschneiden. Wenn du ein gutes Stück entfernt hast und alles gut gegangen ist, arbeite lieber langsam und über mehrere Tage mit der Feile weiter.
Benutze am Besten ein möglichst steriles Hühneraugenmesser (auch Clavus-Skalpell gennant, Verletzungsgefahr!).
Die rasche Entfernung lässt du dir idealerweise beim professionellem Podologen durchführen.

Ziehen
Das Herausziehen beziehungsweise reißen ist ähnlich wie das Schneiden eine etwas brachiale Lösung. Du solltest es nur ausführen, wenn das Hühnerauge durch das Einweichen mit den oben beschriebenen Mitteln locker im Gewebe sitzt.
Solltest du beim Ziehen zu viel Widerstand bemerken oder starke Schmerzen verspüren, dann gedulde dich noch ein paar Tage. Weiche das Hühnerauge in der Zwischenzeit weiterhin auf.
Schritt 3: Vorbeugen
Um sicherzustellen, dass sich erst garnicht ein Hühnerauge bildet, kannst du ein paar Tipps befolgen:
- Passende Schuhe und Socken. Zu enge Schuhe verursachen zu viel Druck auf die Haut. Zu lockere führen hingegen zu einer konstanten Reibung beim Gehen. Achte außerdem darauf, dass die Beine über den Tag dicker werden, vor allem wenn du viel stehst. Kaufe die Schuhe daher lieber am Nachmittag.
- Nagelpflege. Wenn die Fußnägel zu lang sind, können sie gegen die Schuhspitze drücken. Dadurch kann ebenfalls Druck auf die umliegende Haut entstehen.
- Benutze Hühneraugenringe (auch Hühneraugen-Pads genannt). Sie haben eine Donut-Form und werden mittig über das Hühneraugen positioniert. So entlasten sie optimal die betroffene Stelle. Du kannst sie auch benutzen bevor eine Verdickung überhaupt erst entsteht. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und Materialien.
- Fußpflege. Wasche täglich deine Füße mit Seife und Wasser und schrubbe sie dabei sanft.
- Trocken und Feucht. Halte die Füße trocken. Das heißt wechsle regelmäßig nasse Socken. Aber achte auch darauf, dass die Haut trotzdem genug Feuchtigkeit bekommt. Nutze dafür eine Feuchtigkeitscreme.
Ab wann zum Arzt?
Solltest du unter einer dieser Krankheiten leiden, ist es besser einen Arzt zu konsultieren, bevor du eigenhändig eine Behandlung startest:
- Diabetes
- periphere Arterielle Verschlusskrankheit
- Wundheilungsstörung
- sehr empfindliche Haut
Auch wenn einer dieser Punkte zutrifft, solltest du medizinische Hilfe in Anspruch nehmen:
- Zunehmen der Beschwerden (Schmerzen)
- Entzündung der Stelle (Schwellung, Rötung)
- Aufreißen mit Blutungen
- Eiterbildung
Autor: Manuel Istratoaie – Veröffentlicht 13.01.2020 – Letzte Aktualisierung 16.01.2020