Hausmittel gegen Husten


So wirst du schnell gesund

Bevor wir gleich mit den verschieden Hausmitteln gegen Husten starten, solltest du zuvor ein paar Sachen wissen:

Husten ist keine Krankheit an sich, sondern nur ein Symptom. Der Hust-Reflex wird durch Reizung der Schleimhäute – zum Beispiel durch Staub oder Sekret – ausgelöst. Dadurch sollen unerwünschte Substanzen aus den Atemwegen geschleudert werden.

Der häufigste Grund für Husten sind Erkältungskrankheiten. Anfangs ist er noch trocken und wird auch Reizhusten genannt. Später geht er meist in einen feuchten Husten mit Auswurf über.

    Die Farbe des Auswurfs verrät oft schon, um welche Grunderkrankung es sich handelt. Dies ist jedoch nur ein grober Richtwert. Eine genaue Diagnose kann nur in einem Labor gestellt werden.

    • Ist der Auswurf (lateinisch: Sputum) gelb oder gelb-grünlich (eitrig), dann haben sich wahrscheinlich Bakterien in den Atemwegen eingenistet.
    • In der Phase der Abheilung wechselt die Farbe in den gräulichen Bereich.
    • Eine weiße Farbe deutet eher auf eine viral bedingte Infektion.
    • Davon zu unterscheiden ist weiß-schaumiger Auswurf. Dieser entsteht bei Lungenstauung und Ödemen.
    • Eine Lungenentzündung macht sich neben Fieber und Erkältungsbeschwerden mit einem zähflüssigen rotbraunem Auswurf bemerkbar.
    • Wenn der Husten lange besteht, kann das Bronchialgewebe verletzt werden. Dann können auch Blutfäden im Sputum erscheinen.

Folgende Hausmittel helfen gegen Husten:

Honig

Das wohl beliebteste Hausmittel gegen Husten ist der Honig. Allerdings liegt das nicht nur an seinem süßen Geschmack, sondern auch daran, dass er sich über Generationen bewährt hat. Honig wirkt anti-bakteriell, entzündungshemmend, enthält Antioxidantien und viele weitere nützliche Inhaltsstoffe.[1]

In Studien wird eine Linderung bei Husten, vergleichbar mit kommerziellem Hustensaft beobachtet, ohne dabei Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit und damit verbundene Fahr-Beeinträchtigung zu zeigen.[2][3] Außerdem ist er in den meisten Haushalten vorrätig und somit schnell bei der Hand.

Anwendung: Alle 3 Stunden, oder nach Mahlzeiten ein bis zwei Teelöffel Honig einnehmen oder zu einem Tee hinzumischen.

Achtung! Darum dürfen Kinder unter 1 Jahr keinen Honig essen:

Die Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum kommen naturgemäß im Honig vor. Bei Menschen hält die natürliche Darmflora die Bakterien in Schach. In Kleinkindern unter einem Jahr ist die Darmflora noch nicht vollständig ausgebildet und das Bakterium kann sich unter Umständen ungehindert vermehren. Die Clostridien produzieren in Folge ein nerven-lähmendes Toxin und können deshalb für die Kleinen lebensgefährlich werden.

Meine Empfehlung: Falls es deine Geldbörse zulässt probier einmal einen hochwertigen Bio-Manuka-Honig aus. Aber da Hausmittel nicht so teuer sein müssen: Ein normaler Blütenhonig reicht für den Husten auch.

Süßholzwurzel

Die Süßholzwurzel ist eine hervorragende Alternative zu Honig, wenn du einen Tee sowohl im Geschmack als auch in der Wirkung aufwerten willst. Dabei ist für den husten-mildernden und schleimlösenden Effekt wahrscheinlich das im Süßholz vorhandene Liquiritin verantwortlich.[4]

Anwendung: Ein kleines Stück Süßholzwurzel 10 Minuten im Tee ziehen lassen. Du kannst auch 1 Teelöffel der gemahlenen Wurzel verwenden.

Gehe sparsam damit um: Ist der Tee zu süß, kann dies ein Kratzen im Hals verursachen. Das würde das Symptom, welches du eigentlich loswerden willst nur noch verschlimmern.

Hinweis für Schwangere:

Das in der Süßholzwurzel enthaltene Glycyrrhizin kann in sehr großen Mengen möglicherweise Frühgeburten auslösen. Deswegen solltest du nicht mehr als 3 Tassen Süßholztee pro Tag während der Schwangerschaft trinken.

Wenn du noch kein Hausmittel-Profi bist, hast du wahrscheinlich keine Süßholzwurzel daheim. Eine Anschaffung lohnt sich aber: Eine Packung kostet nicht die Welt, hält sich lange und du hast immer einen natürlichen Zuckerersatz zur Hand.

Thymian

Thymian kann ebenfalls zu fast allen Hausarzneien gegen Husten zugegeben werden, um eine bessere Wirkung zu erzielen. Das in der Pflanze enthaltene ätherischen Öl wirkt entspannend auf die Bronchien und verflüssigt den Schleim.[5] Deshalb kannst du Thymian, unabhängig ob du einen trockenen oder feuchten Husten hast verwenden.

Aus Thymian kann kann ein Tee hergestellt werden, der entweder getrunken oder als Dampfinhalation (siehe weiter unten) verwendet wird.

Zubereitung Thymiantee: Ein bis zwei Teelöffel getrocknetes Thymiankraut mit 250 ml kochendem Wasser übergießen. 6 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Thymian Zitrone und Honig gegen Husten

Zwiebel

Die Zwiebel ist reich an Sulfiden, Antioxidantien, Vitaminen und ätherischen Ölen. Ihre Inhaltsstoffe wirken unter anderem antibakteriell und entzündungshemmend.[6]

Zubereitung:

  1. Eine Zwiebel zerhacken.
  2. In ein verschließbares Glas leeren. Optional ein paar Thymianzweige hinzufügen.
  3. Zwiebel komplett mit Zucker oder Honig bedecken.
  4. Einige Stunden warten.

Der Sirup ist bis zu drei Tagen im Kühlschrank haltbar. Anwendung: 3 Mal täglich ein bis zwei Esslöffel (Kinder: Teelöffel) einnehmen.

Zubereitung:

  1. Eine Zwiebel zerkleinern.
  2. 5-7 Minuten in 500 ml heißem Wasser abkochen lassen
  3. Zwiebelstücke mit einem Sieb entfernen.
  4. Nach Belieben mit Honig oder Süßholzwurzel verfeinern.

Inhalieren

Ein anderes einfaches Mittel gegen den Husten ist das Inhalieren. Dabei kannst du normales Salzwasser verwenden oder du verstärkst den schleimlösenden Effekt mit Zugaben wie Salbei, Thymian oder Eukalyptus. Gib eine halbe handvoll des getrockneten (oder etwas mehr des frischen) Krautes in das dampfende Wasser.

Solltest du keine Kräuter zuhause haben kannst du auch 4-5 Teebeutel verwenden. Auch die Verwendung von 2 Tropfen ätherischen Öl auf 1 Liter Wasser ist genauso wirksam.

Falls du keinen Inhalator hast, kannst du auch einen Topf verwenden. Lege während der Anwendung ein Handtuch über den Kopf damit der Dampf nicht so schnell entweicht. Oder du bestellst dir einfach ein professionelles Gerät: gute Inhalatoren gibt es schon ab ungefähr 35€ z.B. bei Amazon zu haben.

Achtung!

Aufgrund der Verletzungsgefahr darf diese Methode auf keinen Fall bei kleinen Kindern zum Einsatz kommen. Auch als Erwachsener solltest du dich in Geduld üben, bis das Wasser etwas abgekühlt ist.

Falls Kinder den normalen Inhalator verweigern, könnte sich die Anschaffung eines „Schnabli“ lohnen. Ein Produkt, welches die Kleinen mittels lustigen Inhalator und Hörbuch zum Mitmachen anregt.

Viel trinken

Die wohl wichtigste Maßnahme um einen festsitzenden Husten zu lösen ist eine reichliche Flüssigkeitszufuhr. Denn nur wenn der Körper gut hydriert ist, kann er den Schleim verflüssigen und somit das Abhusten in die Wege leiten. Am besten trinkst du Wasser oder Tee.

Kräutertee, ein Hausmittel gegen Husten

Die wirkungsvollsten Teesorten gegen Husten sind:

  • Salbei
  • Fenchel
  • Eibisch
  • Kamille
  • Anis
  • Thymian

Hier finden Honig und Süßholzwurzel als Zusatz gute Verwendung. Ein kleines Stück Ingwer im Tee wirkt sich ebenfalls positiv auf den Husten aus und stärkt das Immunsystem. Kräutertees müssen nicht heiß getrunken werden, um ihre Wirkung zu entfalten. Kalte Zubereitungen helfen genauso gut.

Schwarzer Rettich

Gut zu wissen:

Die Rübe wurde schon 2500 v.Chr. in Ägypten angebaut. In Europa war sie vor allem im 20. Jahrhundert sehr beliebt. Seitdem wurde sie schon fast vergessen, aber nun erlebt sie eine Renaissance. Grund dafür ist der stark antioxidativ wirksame Saft des schwarzen Rettichs.

So wird Rettichsirup hergestellt:

  1. Die Knolle oben am Blattende mithilfe eines waagrechten Schnittes öffnen.
  2. Den Rettich trichterförmig aushöhlen.
  3. Am Wurzelende ein Loch ausschneiden.
  4. Mit dem Loch nach unten in eine Schale legen.
  5. Abwechselnd die Aushöhlung mit Rettichüberresten und Zucker oder Honig auffüllen.
  6. Einen Tag stehen lassen. Der Sirup sollte sich in der Schale ansammeln.

Es empfiehlt sich gleich 2 oder mehr Rettiche zu kaufen, um ausreichend Hustensirup herzustellen. Eine Knolle kann auch öfters hintereinander verwendet werden. Höhle dazu den Rettich etwas weiter aus und fülle ihn wieder mit Zucker oder Honig auf.

Anwendung: Der Rettichsirup kann mehrmals täglich (jeweils 1 Teelöffel) eingenommen werden.

Erkältungsbalsam

Bei jeder Erkrankung ist ausreichend Erholung wichtig. Dieses Hausmittel lässt dich wortwörtlich im Schlaf gesund werden. Der Erkältungsbalsam hat nämlich den Vorteil, dass er über Nacht wirken kann. Die Inhaltsstoffe werden dabei über Haut und Nase aufgenommen.

Was du brauchst:

Zubereitung:

  1. Das Bienenwachs und Jojobaöl erwärmen und rühren bis sich das Wachs aufgelöst hat.
  2. Einen Löffel entnehmen und auf einem Teller kühlen lassen, um die Konsistenz zu überprüfen.
  3. Wenn der Balsam zu hart ist, dann mehr Öl hinzugeben. Wenn er zu weich ist, dann mehr Bienenwachs.
  4. Vorgang wiederholen bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  5. Ein wenig abkühlen lassen.
  6. Wenn das Gemisch lauwarm ist, ätherische Öle hinzufügen und erneut rühren.
  7. In ein sauberes Gefäß füllen und beschriften.

Um den Balsam cremiger zu gestalten, kannst du etwas Lanolin (ein paar Gramm austauschen) statt Wachs benutzen.

Ätherische Öle: nicht mehr als drei verschiedene Sorten verwenden.

Empfehlung bei Husten: je 15 Tropfen Eukalyptus, Fichtennadel und Thymian. (45 Tropfen gesamt).
Keine ätherischen Öle bei Säuglingen, Kleinkindern und Schwangeren anwenden.

Für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren: nur 1 Drittel des ätherischen Öls verwenden (insgesamt 15 Tropfen).

Anwendung: Brust-, Hals- und Nasenbereich einreiben und über Nacht einwirken lassen.

Wickel

Schmalzwickel

Omas Hausmittel gegen Husten ist der Schmalzwickel. Auch wenn viele diese Methode vielleicht unappetitlich finden, so wurde sie sehr lange bei vielen Erkrankungen angewandt. In der Theorie sollte das Fett von der Haut aufgenommen werden, den Brustbereich befeuchten und Abbaustoffe binden.

Einen wissenschaftlicher Beleg für die Wirksamkeit sucht man vergeblich. Trotzdem geht probieren über studieren.

Anwendung:

  1. 2 Esslöffel Schmalz etwas erwärmen, bis er weich und cremig ist.
  2. Auf ein Tuch streichen
  3. Das Tuch auf den Brustkorb auflegen.
  4. Ein bis zwei weitere Tücher überlegen, damit die Wäsche nicht verschmutzt wird.

Bienenwachswickel

Wenn du das Gefühl hast, Wärme würde dir jetzt gut tun dann solltest du einen Bienenwachswickel ausprobieren.

Anwendung:

  1. Eine Wachsplatte auf ein Tuch legen und mit einem Föhn erhitzen
  2. Den Wickel mit dem geschmolzenen Wachs bedecken.
  3. Der Wickel kann warm (nicht heiß) oder ausgekühlt (Zimmertemperatur) auf die Brust gelegt werden.

Du kannst den selben Wickel problemlos öfters verwenden.

Wickel können auch mit anderen Hausmitteln bei Husten kombiniert werden. Dazu zählen:

  • Topfen
  • Zitronenscheiben
  • Öl
  • Wirsing (Kohl)
  • Lavendelöl
  • Kartoffeln

Auch wenn es generell besser ist, den Schleim abzuhusten, kannst du versuchen den Husten zu lindern, wenn du ihn als schmerzhaft oder sehr belastend empfindest. Diese Hausmittel können die Bronchien beruhigen:

Quittenkerne

Wer für den nächsten Husten gewappnet sein will, soll am besten jetzt schon anfangen Quittenkerne zu sammeln. Der Schleim, der durch die Kerne beim Einweichen in Wasser entsteht, soll sich wie eine Schutzschicht über die gereizten Schleimhäute legen und so den Husten besänftigen.

Die Quittenkerne können nach dem Entfernen aus der Frucht sofort verwendet werden, oder trocken gelagert werden.

Zubereitung:

  1. Die Kerne der Quitte entfernen und vom Fruchtfleisch säubern.
  2. Auf einem Teller trocknen lassen.
  3. In einem geschlossenen Marmeladenglas lagern.
  4. Bei Bedarf 10 Kerne entnehmen und in einer kleinen Tasse mehrere Stunden oder über Nacht aufweichen lassen.

Anwendung: Den Saft löffelweise einnehmen, die Kerne lutschen – nicht zerkauen oder schlucken – da sie Blausäure enthalten. Gib deinem Kind nur den Saft, ohne Kerne, um ein Verschlucken zu vermeiden.

Eibisch

Auch die in Eibisch enthaltenen Schleimstoffe dämpfen den Hustenreiz, indem sie sich schützend über die Schleimhaut legen.

Eibischsirup

Zubereitung:

  1. 25 Gramm Eibischwurzeln in 0,5 Liter kaltem Wasser ziehen lassen.
  2. Durch ein Tuch abseihen.
  3. Als nächstes 750 g Zucker oder Honig zugeben und aufkochen bis der sich Zucker aufgelöst hat.
  4. Den Sirup heiß durch ein Tuch in eine keimfreie Flasche abseihen und luftdicht verschließen.

Ein Jahr lang haltbar. Anwendung: 3-mal täglich, 1 bis 2 Esslöffel (Kinder: Teelöffel)

Eibischtee

Traditionell wird der Eibischtee kalt zubereitet. Dadurch sollen die Inhaltsstoffe geschont werden.

  • 1 Teelöffel Eibischblätter in einer Tasse mit kaltem Wasser 30 Minuten ziehen lassen.
  • Kann mehrmals täglich getrunken werden.

Wie du siehst, gibt es eine Menge Hausmittel gegen Husten. Experementiere herum und finde heraus, was dir hilft.

Folgende Beiträge über Hausmittel könnten dich ebenfalls interessieren:

Wenn der Husten lange anhält, hohes Fieber dazukommt, Blut ausgeworfen wird oder du eine Lungenentzündung vermutest, solltest du einen Arzt aufsuchen.

Autor: Manuel IstratoaieVeröffentlicht 09.01.2019 – Letzte Aktualisierung 16.01.2020

Quellenverzeichnis

  1. Meo SA, Al-Asiri SA, Mahesar AL, Ansari MJ. Role of honey in modern medicine. Saudi J Biol Sci. 2017 Jul;24(5):975-978.
  2. Gupta A, Gaikwad V, Kumar S, et al. Clinical validation of efficacy and safety of herbal cough formulation „Honitus syrup“ for symptomatic relief of acute non-productive cough and throat irritation. Ayu. 2016 Jul-Dec;37(3-4):206-214.
  3. Cohen HA, Rozen J, Kristal H, et al. Effect of honey on nocturnal cough and sleep quality: a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Pediatrics. 2012 Sep;130(3):465-71.
  4. Kuang Y, Li B, Fan J, et al. Antitussive and expectorant activities of licorice and its major compounds. Bioorg Med Chem. 2018 Jan 1;26(1):278-284.
  5. Schönknecht K, Krauss H, Jambor J, Fal AM. Treatment of cough in respiratory tract infections – the effect of combining the natural active compounds with thymol. Wiad Lek. 2016;69(6):791-798.
  6. Adeleye IA, Opiah L. Antimicrobial activity of extracts of local cough mixtures on upper respiratory tract bacterial pathogens. West Indian Med J. 2003 Sep;52(3):188-90.

Schreibe einen Kommentar