Hausmittel gegen Juckreiz


7 Methoden zur Linderung

Jucken wird auch als Pruritus bezeichnet und ist manchmal mehr als nur eine Unannehmlichkeit. Es kann so störend sein, dass man sich auf nichts anderes konzentrieren kann. Im Folgenden wird beantwortet, wodurch Jucken ausgelöst werden kann und welche Mittel du daheim anwenden kannst, um den Juckreiz zu lindern.

Hier werden einige mögliche Ursachen aufgelistet:

  • Hautkontakt mit Pflanzen wie Giftefeu
  • Psoriasis: eine Krankheit mit trockenem Hautbild
  • Insektenbisse
  • Heilung einer Brandwunde
  • chemische Reizung

Viele Erkrankungen können den Pruritus auslösen, deswegen ist die Liste bei weitem nicht vollständig.

Solltest du dir über den Grund oder der Behandlung der juckenden Haut unsicher sein, dann suche einen Hautarzt auf. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um das Problem an der Wurzel packen und optimal therapieren zu können.

Hafermehl

Kolloidales Hafermehl wie es in diversen Kosmetikprodukten vorkommt, kann den Juckreiz effektiv lindern. In einer Studie konnte der Effekt bei verschiedenen Ursachen für das Jucken nachgewiesen werden. Nebenwirkungen (leichte Hautreizungen) wurden dabei nur bei 1% der Teilnehmer beobachtet.[↗]

In einer Studie aus 2015 zeigte sich das Hafermehl wirksam gegenüber Abschuppungen, Trockenheit, Rauheit und Juckreiz der Haut. Die Teilnehmerinnen hatten lediglich leichten bis mittleren Juckreiz und waren ansonsten gesund. Die Symptome wurden mit der Haferbehandlung signifikant gelindert.[↗]

Du kannst kolloidales Hafermehl kaufen oder selbst Haferflocken zu feinem Pulver verreiben.

Anwendung als Creme: Nimm ein paar Esslöffel des Hafermehls und vermische es mit Wasser zu einer klebrigen Masse. Trage es dann auf die juckende Stelle auf.

Anwendung als Bad: Wenn größere Hautbereiche jucken, kann ein Bad die richtige Behandlung für dich darstellen.

  1. Gib geschrotete Haferflocken oder das erwähnte Hafermehl in einen Nylonstrumpf, um später nicht den Abfluss zu verstopfen.
  2. Den Haferbeutel in das kalt bis lauwarme Wasser der Badewanne geben.
  3. Bade für 15 Minuten. Das betroffene Hautareal soll komplett unter Wasser stehen.
  4. Spüle dich ab, versuche aber die juckende Stelle dabei auszulassen, sodass Reste des Hafers auf der Haut verbleiben.
Haferflocken kommen als Hausmittel sowohl von innen als auch außen zum Einsatz.

Aloe Vera

Das Gel der Aloe Vera wirkt vor allem bei Juckreiz, welches von Sonnenbrand und Mückenstiche verursacht wird, hervorragend. Um eine besonders natürliche Behandlung durchzuführen, verwendest du das Gel von frischen abgeschnittenen Blättern. Trage das Gel gleichmäßig auf die Haut auf.

Solltest du keine Aloe-Vera-Pflanze  besitzen, kannst du dir das Gel fertig abgepackt kaufen. Greife am besten zu Produkten aus 100% Aloe Vera ohne Konservierungsstoffen.

Menthol

Das kühlende Mittel wird aus den Pfefferminzblättern gewonnen. Weil es zu aufwändig wäre das Menthol selbst zu gewinnen, verwenden wir ätherische Öle. Ähnlich wie Aloe Vera wirkt Menthol bei Verbrennungsschäden und Insektenstichen besonders gut. Beachte aber, dass Menthol selbst Reizungen hervorrufen kann. Verdünne es mit einem Trägeröl und teste es zuerst am Handrücken auf eine mögliche Reaktion der Haut.

In einer Studie wurden 96 Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Hälfte erhielt für die Behandlung des Juckreizes Sesamöl mit 0,5% Pfefferminzöl (Pfefferminzöl besteht zu 50-60% aus Menthol). Die andere Hälfte erhielt eine Kombination von Sesamöl mit Olivenöl. Die Gruppe mit Pfefferminzöl hatte dabei wesentlich bessere Ergebnisse bei er Behandlung der juckenden Haut erzielt.[↗]

Die Pfefferminze kann als Hausmittel gegen Zahnfleisch-Beschwerden verwendet werden.

Apfelessig

Und wieder einmal kommt wohl das vielfältigste Hausmittel zum Einsatz. Essig wird schon seit Jahrtausenden als medizinisches Hilfsmittel verwendet. Da die starken Säuren die Haut reizen können, solltest du den Apfelessig vor dem Auftragen im Verhältnis 2:1 mit Wasser verdünnen. Achtung bei offenen Wunden: Sie werden stark Brennen, wenn sie in Kontakt mit Essig kommen. Solltest du offene Hautstellen haben, greifst du besser zu milderen Hausmitteln.

Backpulver

Natron hat jeder daheim und es lindert das Jucken. Studien zeigen eine Wirkung gegen viele Pilzarten, wovon einige wiederum Juckreiz verursachen.[↗]

Anwendung: Vermische das Backpulver mit Wasser zu einer Paste und trage es auf die betroffene Stelle auf. Sollte der juckende Bereich größer sein, kannst du ein Vollbad mit 1-2 Tassen Natron nehmen.

Achte auch bei der Behandlung mit Natron auf allfällig bestehende Wunden.

Feuchtigkeit

Gute Feuchtigkeitslotionen halten die Feuchtigkeit in der Haut hoch. Das kann vor allem bei trockener Haut den Juckreiz lindern. Am besten trägst du Feuchtigkeitscremes nach dem Duschen/Baden auf, während die Haut noch feucht ist. Achte außerdem darauf, dass während der Nacht die Haut nicht dehydriert.

Die Haut kann auch mit einem Wasserwickel behandelt werden. So wird die Feuchtigkeit auf natürliche Art und Weise erhöht und das Aufkratzen der Stelle gleichzeitig erschwert. Deswegen ist diese Methode vor allem für Kinder empfohlen, die nicht aufhören können sich zu kratzen. Du kannst weitere Stoffschichten über den feuchten Wickel legen, um Umgebung oder darüberliegende Kleidung nicht zu nässen.

Die Haut feucht zu halten ist manchmal ausreichend um Beschwerden loszuwerden. Trockene Haut ist rau, rissig, schuppt ab und juckt. Gut, dass es sowohl Hausmittel, als auch Lotionen gibt, die aushelfen können.

Kühlen

Bei einigen Ursachen wie Sonnenbrand und Mückenstiche kann das Kühlen den Juckreiz stillen. Übrigens können dadurch auch die Symptome einer Entzündung gelindert werden.

Anwendung: Gib ein paar Eiswürfel in eine Plastiktüte und umwickle diese mit einem dünnen Tuch, damit keine Vereisungen der Haut entstehen können. Lege den kühlen Beutel für 5-10 Minuten auf die betroffene Stelle auf.

Bewahre Feuchtigkeitscremes und Lotionen im Kühlschrank auf, um einen zusätzlich kühlenden Effekt zu erhalten. Heißes Wasser reizt hingegen die Haut zusätzlich. Du solltest es daher vermeiden.

Nicht kratzen!

Der nächste Ratschlag ist gar nicht so einfach zu befolgen, denn oft kratzen wir uns unbewusst. Aber dadurch wird das Problem nur verschärft. Die Haut kann beschädigt und die Heilung verzögert werden. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Infektion entstehen. Strenge dich also an, dem Juckreiz nicht nachzugeben. Halte deine Fingernägel kurz, um die Haut nicht versehentlich zu verletzen.

Welche Medikamente gibt es gegen Juckreiz?

Antihistaminika

Histamine sind chemische Stoffe in unserem Körper, die verantwortlich für allergische Reaktionen sind. In einigen Fällen können sie also zur Behandlung von Juckreiz verwendet werden. Ob Antihistaminika in deinem Fall empfohlen werden, kann dir dein Hautarzt sagen.

Antihistaminika werden oft in Tablettenform bei überschießenden allergischen Reaktionen verwendet. Eine Nebenwirkung ist, dass sie müde machen. Sie sollten daher vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Auch Salben mit Antihistaminika können sich gegen Juckreiz behaupten, wie eine etwas ältere Studie zeigt. Außerdem können somit Nebenwirkungen großteils vermieden werden.[↗]

Hydrokortison

Eine weitere Möglichkeit ist das Auftragen von Hydrokortison auf die juckende Haut. Nimm eine Hautcreme die mindestens 1% enthält. Sie wird Entzündungen hemmen und somit auch den Juckreiz lindern. Dieses Mittel darf nur kurzzeitig angewendet werden, da es bei langfristiger Anwendung zu stärkeren Nebenwirkungen kommen kann.


Wann solltest du bei Juckreiz zum Arzt?

  • Das Jucken ist nicht erklärbar und hält länger als 1 Woche an.
  • Der Juckreiz tritt nicht nur an einer Stelle, sondern am ganzen Körper auf.
  • Ungewöhnlicher Ausschlag, Schwellungen oder Wunden.
  • Es bestehen Anzeichen einer Infektion.
  • Du vermutest eine ernstere Krankheit dahinter.

Zusammenfassung

Diese Hausmittel helfen gegen Juckreiz:

  1. Hafermehl
  2. Aloe Vera
  3. Menthol
  4. Apfelessig
  5. Backpulver
  6. Feuchtigkeit
  7. Kühlen
  8. Außerdem: Nicht kratzen!

Autor: Manuel IstratoaieVeröffentlicht 25.03.2019 – Letzte Aktualisierung 25.03.2019