Hausmittel gegen Magenschmerzen


10 natürliche und einfache Tipps

Diese Hausmittel können Magenschmerzen lindern:

Magenschmerzen können viele Ursachen haben. Sie werden am Ende dieses Artikels behandelt. Solltest du unter Sodbrennen leiden kann dieser Artikel hilfreich sein: Hausmittel gegen Sodbrennen.

Hausmittel , die gegen Magenschmerzen helfen können:

Kamillentee

Die Pflanze zählt zu den ältesten Heilkräutern der Menschheitsgeschichte und wurde schon von den alten Ägyptern verwendet. Ihre medizinische Wirkung verdankt sie vor allem den enthaltenen Terpenoiden und Flavonoiden.

Kamille wirkt entzündungshemmend und hilft der Magenmuskulatur beim Entspannen. Dadurch werden Magenkrämpfe effektiv gelöst.[↗] Eine Tasse Kamillentee ist manchmal schon ausreichend, um die Magenschmerzen zu vertreiben.

Tee als Hausmittel gegen Hämorrhoiden und Magenschmerzen

Pfefferminze

Die grünen Blätter werden oft gegen Magenschmerzen und Übelkeit angewandt. Das enthaltene Menthol ist ein sanftes und natürliches Schmerzmittel. Pfefferminze wirkt sich auch bei einem Reizmagen positiv aus.

Die Pfefferminze muss nicht zwingend als Tee zum Einsatz kommen. Man kann auch an den Blättern kauen oder mentholhaltige Bonbons lutschen.

Eine weitere Möglichkeit ist es, Kapseln mit Pfefferminzöl zu schlucken. In einer Studie konnte mit dieser Methode Magenschmerzen, Blähungen und Durchfall bei Erwachsenen signifikant verringert werden.[↗][↗]

Minzblätter enthalten Menthol. Dieses ätherische Öl wirkt leicht betäubend.

Süßholzwurzel

In manchen Gegenden ist die Pflanze, aus der auch Lakritze gewonnen wird, ein beliebtes Hausmittel bei Verdauungsstörungen. Traditionell wird dabei die Süßholzwurzel als ganzes gegessen. Das Problem: Nicht alle Inhaltsstoffe der Süßholzwurzel wirken sich positiv auf den Körper aus.

Mittlerweile gibt es aber Degylcyrrhiziniertes Lakritze-Extrakt. Der Name hört sich kompliziert an aber aus dem Extrakt wurde lediglich ein Inhaltsstoff (Glycyrrhizin) entfernt. Dadurch können einige Nebenwirkungen vermieden werden. Dieser Stoff stört nämlich in größeren Mengen den Flüssigkeitshaushalt, erhöht den Blutdruck und verursacht niedrige Kaliumspiegel.[↗] .

In Studien konnte das Supplement Magenschmerzen lindern, indem es die Entzündung der Magenschleimhaut vermindert und die Schleimproduktion erhöhte.[↗]

Auch bei Magenschmerzen die nach der Entstehung von Magengeschwüren auftreten, wirkte das Lakritz-Supplement schmerzlindernd. Die Geschwüre werden unter anderem durch das Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst. Lakritze scheint laut Studien dem entgegenzuwirken und kann eventuell die medikamentöse Therapie unterstützen.[↗]

Fenchel

Die ätherischen Öle des Fenchels können einen Reizmagen beruhigen. Sie fördern die Weiterleitung der Nahrung in unserem Verdauungssystem und lindern Krämpfe. Zeitgleich wird die Entstehung von Gasen im Magen-Darm-Trakt vermindert. Keine schwerwiegenden Nebenwirkungen wurden bei der Einnahme von Fenchelprodukten dokumentiert.[↗]

Anwendung: Einen Teelöffel Fenchelsamen zerstoßen und daraus einen Tee zubereiten. Er soll mindestens 7 Minuten lang ziehen.

Ingwer

Ingwer wird schon seit Jahrtausenden als Heilpflanze verwendet. Studien belegen die Wirksamkeit. Vor allem, wenn sich zu den Magenschmerzen Übelkeit hinzugesellt, hat sich Ingwer bewährt.[↗]

Anwendung: Ein Daumengroßes Stück (ca. 5g) Ingwer schälen und in Scheiben schneiden. Entweder roh essen oder als Tee aufkochen und 8 Minuten ziehen lassen. Der Tee kann mit Honig gesüßt werden.

Leinsamen

Die Schale der Leinsamen sind reich an Schleimstoffen. Produziert der Magen zu wenig Schleim, so ist er gegenüber seinen eigenen Säuren ungeschützt.

Anwendung: 1 Esslöffel geschrotete Leinsamen in Wasser aufkochen und mehrere Stunden einweichen lassen. Die Leinsamenreste abseihen und den Schleim schluckweise über den Tag verteilt trinken.

Die Leinsamen können auch direkt gegessen/getrunken werden. Jedoch sollte dabei

  1. nur ein Teelöffel auf einmal verzehrt werden und
  2. viel Wasser im Anschluss getrunken werden,

um nicht beim Aufquellen der Leinsamen im Darm eine Verstopfung zu verursachen.

Kümmel

Kümmel enthält Inhaltsstoffe, welche Verdauungsstörungen beheben können. Die Inhaltsstoffe führen dazu, dass mehr Magensaft produziert wird, was bei Sodbrennen nicht gerade von Vorteil ist. Also achte immer auf den Grund deiner Magenschmerzen, bevor du eine Behandlung beginnst. Außerdem wirkt Kümmel entzündungshemmend und antimikrobiell.[↗]

Der Tee aus Kümmel lässt sich prima mit Anis und Fenchel kombinieren. Diese Teemischung kommt bei verschiedenen Magen-Darm-Beschwerden zum Einsatz. Am besten frisch zerstoßene Kümmelfrüchte verwenden.

Anwendung: 2 Teelöffel Kümmel + 2 Esslöffel Fenchelsamen + 1 Teelöffel getrocknete Anisfrüchte in 1 Liter heißem Wasser geben. Für 12 Minuten ziehen lassen und anschließend abseihen.

Alternativ: Ein einfacher Kümmeltee wird mit 1 Teelöffel Kümmel pro Tasse Tee zubereitet.

Aus Kümmel werden auch ätherische Öle gewonnen. Das Kümmelöl fördert die Durchblutung und wirkt entkrampfend auf die Magenmuskulatur.

Anwendung: 6 Tropfen Kümmelöl auf einen Würfelzucker geben und im Mund zergehen lassen. Auch bei Kindern ab dem Schulalter anwendbar, dann jedoch nur die halbe Menge verwenden.

Das Kümmelöl kann auch mit einer Bauchmassage kombiniert werden.

Anwendung: Mit einem Körperöl vermischen und anschließend im Uhrzeigersinn kreisende Bewegungen am Bauch durchführen.

Viele Pflanzen schenken uns ihre heilenden Inhaltsstoffe. So können wir sie als Hausmittel gegen unsere Beschwerden verwenden.

Wärme

Ein Wärmeflasche oder ein warmer Wickel können kleine Wunder bei Bauchkrämpfen bewirken. Die Wärme lässt die verkrampfte Muskulatur wieder entspannen und lindert die Schmerzen. Der Grund dafür ist, dass durch die Wärme die Durchblutung gefördert wird.

Nutze die Gunst der Stunde und entspanne dich während der Behandlung, denn Magenschmerzen können ein Anzeichen für Stress sein.

Zitrone

Dieses Hausmittel nur verwenden, wenn die Magenschmerzen nicht durch Sodbrennen bedingt sind, ansonsten können die Beschwerden zunehmen. Die Zitrone regt die Produktion von Verdauungssäften an und beschleunigt somit die Verdauung der Nahrung.

Anwendung: Frisch gepressten Zitronensaft in Wasser auflösen und trinken.

Um gleich 5 Hausmittel gegen Magenschmerzen miteinander zu kombinieren (Flüssigkeit, Zitrone, Pfefferminze, Ingwer und Honig) kann ein Zitronentee mit folgenden Zutaten zubereitet werden:

  • 3/4 L warmes Wasser
  • 1 Zitrone
  • Ein paar Minzblätter
  • Ein kleines Stück Ingwer (2 Scheiben)
  • Honig

Anwendung: Die Zitrone und Co. mit heißem Wasser waschen und in Scheiben schneiden. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mit heißen Wasser übergießen. Die Mischung 7 Minuten ziehen lassen und bis zu 3 Tassen vom heißen Tee pro Tag zu dir nehmen.

Zitrone, ein saures Hausmittel gegen Übelkeit und Magenschmerzen

Ernährung

Greife auf leicht verdauliche Nahrung zurück, bis die Magenschmerzen wieder abklingen. Dazu zählen:

  • Bananen
  • Reis
  • Geriebener Apfel
  • Toastbrot

Um den Magen nicht weiter zu belasten sollten schwer verdauliche Lebensmittel vermieden werden. Zu diesen zählen Produkte, die viel von den folgenden Zutaten enthalten:

  • Fett
  • Zucker
  • Salz

Sich beim Essen viel Zeit zu nehmen kann Magenschmerzen vorbeugen. Vermeide dabei auch Ablenkungen wie etwa das Fernsehen.

Zimt

Das Gewürz ist reich an Antioxidantien:

  • Eugenol
  • Cinnamaldehyde
  • Linalool

Sie helfen bei der Verdauung und verringern Reizungen der Magenschleimhaut. Andere Inhaltsstoffe des Zimts können die Gasproduktion verringern und somit Blähungen und Krämpfe vermeiden. Möglicherweise kann Zimt sogar die Magensäure etwas neutralisieren.

Wissenschaftliche Belege über die Wirksamkeit von Zimt im Bezug auf Magenschmerzen konnte ich jedoch nicht finden. Probiere es trotzdem aus, wenn dir Zimt schmeckt!

Anwendung: 1 Teelöffel Zimt in einer Tasse Tee auflösen und trinken. Das Wasser sollte beim Zugeben des Zimts nicht zu heiß sein, da sonst die Antioxidantien zerstört werden.

Genussmittel vermeiden

Alkohol und Nikotin können Magenschmerzen auslösen und verstärken. In Studien wurden starker Alkoholkonsum mit einer Erhöhung von Magen-Darm-Beschwerden bei Patienten mit Reiz-Darm-Syndrom in Zusammenhang gebracht.[↗]

In einer anderen Studie konnte ebenfalls ein vermehrtes Auftreten von Magenschmerzen und anderen Beschwerden bei Konsum von Alkohol, Zigaretten und Kaffee gezeigt werden.[↗]


URSACHEN FÜR MAGENSCHMERZEN

Die folgende Liste ist natürlich nicht vollständig aber einige möglichen Gründe sind:

  • zu viel oder zu schnelles Essen
  • Lebensmittelallergien
  • Sodbrennen: Schleimproduktion vermindert
  • Laktoseintoleranz: nach dem Verzehr von Milchprodukten
  • Stress
  • Gastritis: Entzündung der Magenschleimhaut
  • Magengeschwüre
  • Gallensteine

Magenschmerzen sind in den meisten Fällen nicht weiter schlimm. Sie verschwinden normalerweise genauso schnell wie sie gekommen sind. Sollte das aber nicht der Fall sein, kann eine Abklärung beim Arzt nötig sein. Vor allem, wenn die Schmerzen immer stärker werden oder länger als 2 Tage andauern.

Auch wenn stark erbrochen wird oder andere zusätzliche Beschwerden auftreten, ist professionelle medizinische Hilfe gefragt.

Sollten die Magenschmerzen immer wieder auftreten, dann liegt entweder eine ungesunde Lebensweise oder eine chronische Erkrankung (Reizmagen-Syndrom) dahinter.

Eine ausgewogene Ernährung und Sport tragen zu einem gesunden Lebensstil bei und können Magenschmerzen vorbeugen.

Autor: Manuel IstratoaieVeröffentlicht 29.03.2019 – Letzte Aktualisierung 02.09.2019