Was hilft?
Ohrenschmerzen sind eine ernste Sache. In der Regel gilt es zuerst den Arzt einen Besuch abzustatten, bevor man selbst etwas unternimmt. Das gilt vor allem für Kinder. Wenn dieser keine Einwände erhebt, ist natürlich eine Behandlung mit Hausmittel gegen Ohrenschmerzen möglich.
Folgende Hausmittel wirken gegen Ohrenschmerzen:
Anschließend habe ich noch einige weitere wertvolle Tipps für dich gesammelt.
Die Ursachen bei Ohrenschmerzen können sehr verschieden sein. Deswegen ist eine weitere Abklärung wichtig. Oftmals steckt eine Mittelohrentzündung (Otitis media) dahinter. Andere mögliche Gründe sind:
- Infektion der Ohrmuschel oder des Gehörganges
- Verletzung des Trommelfells
- Zahn- oder Kieferentzündung
Meist gelangen die Krankheitserreger durch die Ohrtrompete, die zum Druckausgleich dient, in unser Mittelohr. Da Kinder eine kürzere Ohrtrompete haben, sind sie besonders oft betroffen.
💡 Mögliche Symptome einer Mittelohrentzündung:
- stechende Schmerzen im Ohr
- Druck- oder Völlegefühl im Ohr
- Schwerhörigkeit
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Ausfluss aus dem Ohr
Königskerze
Das Öl aus den Blüten von Verbascum thapsus wurde schon im Mittelalter als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen verwendet. Die eigenhändige Zubereitung erfordert leider lange Vorausplanung. Natürlich gibt es auch fertige Mischungen zu kaufen.
Herstellung:
- Eine handvoll Blüten der Königskerze zerhacken
- In ein durchsichtiges, verschließbares Glas geben
- Olivenöl hinzufügen bis die Blütenstückchen komplett mit Öl umgeben sind
- Das verschlossene Glas 4 Wochen lang auf dem Fensterbrett in der Sonne stehen lassen.
- Das Öl abseihen
Anwendung: Bei Bedarf einen Tropfen des Öls in das Ohr träufeln. Bis zu 3 mal täglich anwenden.
Knoblauch
Der Knoblauch ist ein wahrer Alleskönner. Dank seiner Sulfide wirkt er unter anderem entzündungshemmend und antibakteriell.
So wendest du ihn gegen Schmerzen im Ohr an:
- Zerhacke eine Knoblauchzehe in kleine Stückchen.
- Forme den Knoblauch zusammen mit Watte zu einem Pfropfen.
- Lege den Pfropfen ins Ohr, jedoch nur am Eingang des Gehörgangs, nicht tiefer.
- Decke das Ohr mit einem Schal oder einer Mütze zu.

Zwiebelwickel
Die Zwiebel enthält ätherische Öle und andere wohltuende Substanzen. Sie wirkt antibakteriell, schmerzstillend und entzündungshemmend. Dadurch hat sie bereits seit langem den Ruf als Heilpflanze erlangt. Die Zwiebel kann vorher etwas erwärmt oder im Kühlschrank aufbewahrt werden – je nachdem, ob du im Moment Wärme oder Kälte als angenehmer empfindest.
So wird Omas Hausmittel gemacht:
- Die Zwiebel zerhacken und auf ein dünnes Tuch geben.
- Das Tuch zu einem Knäuel zusammenbinden.
- Druck ausüben, damit der Saft aus der Zwiebel entweicht. Du kannst auch ein Nudelholz verwenden.
Anwendung: Den Zwiebelwickel auf das schmerzende Ohr legen. Er kann mehrere Stunden lang verweilen.
Viel trinken
Der Körper braucht bei einer Infektion genügend Wasser, damit er den Krankheitsherd effektiv bekämpfen kann. Erwachsene sollten mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit pro Tag trinken. Bei Schwitzen (Fieber) sogar noch mehr. Dabei greifst du am besten zu Wasser oder ungesüßtem Tee.
Zusätzlich wird im Fall einer verstopften Nase der Schleim verflüssigt. Das Trinken in kleinen Schlücken hilft außerdem dabei, die Ohrtrompete offen zu halten. Dann kann der Druckausgleich leichter erfolgen.
Pflanzenöl
Verschiedene Pflanzenöle finden als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen Verwendung. Das Öl soll einen Schmalzpfropfen aufweichen und Schmerzen lindern können. Eine Wirksamkeit konnte jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen werden. So lange das Öl nicht mehr als Körpertemperatur hat, ist die Anwendung in kleinen Mengen sicher.
Anwendung:
- Oliven- oder Kampferöl auf Körpertemperatur erwärmen.
- Ein Tuch oder Stück Watte mit Öl tränken.
- Das Tuch auf das Ohr legen oder die Watte in den Eingang des Gehörganges legen.
Mandelöl: Einen Tropfen ins Ohr träufeln und mit einem Wattebausch verschließen.
Dampfbehandlung
Anwendung:
- Bringe Wasser in einem Kochtopf zum Kochen.
- Gib Kamillenblüten oder Kamillentee hinzu.
- 5 Minuten ziehen lassen.
- Halte das schmerzende Ohr für 10 Minuten über dem Dampf.
Wärme
Wärme erhöht bei Ohrschmerzen oft das Wohlbefinden. Trage eine Mütze oder ein Stirnband auch im Haus, falls du es als angenehm empfindest.
Das Rotlicht einer Wärmelampe kann tief ins Gewebe eindringen. Halte aber genügend Abstand und wende es maximal 10 Minuten am Stück an.

Kühlen
Kälte wirkt sich bei Entzündung abschwellend auf das Gewebe aus. Es kann die Entzündungsschmerzen vermindern. Kühle dein Ohr mit einem kalten Wickel. Achte darauf, dass der Rest des Körpers warm bleibt, um nicht zu unterkühlen.
Nase offen halten
Damit der Druck im Mittelohr nicht zu stark ansteigt, sollte die Nase offen gehalten werden. Ansonsten kann der Druckausgleich durch die Ohrtrompete nicht richtig funktionieren. Das kannst du mithilfe von Nasenduschen oder abschwellenden Nasensprays erreichen.
Ablenkung
Wenn ich unter Ohrenschmerzen leide, versuche ich mich abzulenken. Bei einem guten Film oder Buch sind die Schmerzen schnell vergessen. Der Trick funktioniert auch bei Kindern sehr gut.
Vorbeugen
Achte darauf, dass beim Schwimmen, Duschen und Baden kein Wasser ins Ohr gelangt. Wenn du oft Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen hast, dann schütze deinen Gehörgang mit einer Bademütze oder Ohrenstöpseln.
Trockne deine Ohren sanft aber gründlich nach dem Kontakt mit Wasser.
Kaugummi kauen
In Studien wurde gezeigt, dass Kinder, die Kaugummi kauen, seltener Ohrenweh hatten. Der Grund dafür ist, dass sich beim Kauen die Ohrtrompete öffnet und schließt. Dadurch wird das Innenohr besser belüftet und Krankheitserreger bekommen erst gar keine Chance sich zu vermehren.
Wenn ein Fremdkörper die Ohrenschmerzen verursacht, so sollte dieser nur von einem Arzt entfernt werden. Ein Beispiel ist der Schmalzpfropfen, der bei der Benutzung von Ohrstäbchen entstehen kann. Wenn der Ohrenschmalz nach außen immer weiter Richtung Trommelfell geschoben und verdichtet wird, kann er den Gehörgang verschließen und Schmerzen verursachen.
Wie schon anfangs erwähnt, sollte immer ein Arzt vor der Behandlung mit Hausmitteln konsultiert werden.
Autor: Manuel Istratoaie – Veröffentlicht 04.02.2019 – Letzte Aktualisierung 20.08.2019