Hausmittel gegen Schuppen
12 einfache Behandlungen
Fast jeder ist einmal davon betroffen. Die Kopfhaut juckt, der Haaransatz ist fettig und Schuppen so weit das Auge reicht. Gut, dass es ein Dutzend effektive Hausmittel gibt. Sie sind nicht nur billiger als teure Anti-Schuppen-Shampoos, sondern ihre Wirksamkeit konnte auch in Studien teilweise untermauert werden. Außerdem sind die meisten von ihnen natürlich.
Bis zu 50% der menschlichen Bevölkerung leidet unter Schuppen.[↗] Dabei sind mehr Männer als Frauen betroffen. Die Schuppenbildung fängt meist während der Pubertät an und erreicht ihren Höhepunkt ungefähr um das 20. Lebensjahr. Menschen über 50 haben seltener mit Schuppen zu kämpfen. Auch Säuglinge haben oft eine schuppende Kopfhaut. Verwende bei ihnen keine Hausmittel, sondern bitte vorher den Kinderarzt um Rat.
💡 Ursachen für Kopfschuppen
Die Ursachen für Schuppen können sehr vielfältig sein:
- trockene Kopfhaut
- Seborrhoische Dermatitis (Ekzem)
- Empfindlichkeit gegenüber Haarprodukten
- Pilze auf der Kopfhaut
- Hormonschwankungen
- Allergien
- erbliche Veranlagungen
Aloe Vera
Aufgrund ihrer Wirksamkeit werden die Inhaltsstoffe der Pflanze in vielen kosmetischen Produkten hinzugefügt.
So besteht zurzeit in der Fachwelt die gängige Meinung, dass Aloe Vera die Heilung von Verbrennung, Psoriasis und Fieberblasen unterstützt.
Laut einer Studie kann Aloe Vera bei der Vorbeugung von Pilzinfektionen helfen und Pilze bändigen, die zum Verlust der Haare führen.[↗] Aloe Vera ist vermutlich auch entzündungshemmend und wirkt somit gegen Juckreiz.

Kokosöl
Öle halten die Feuchtigkeit der Haut aufrecht und beugen somit Trockenheit vor. Nutze die folgenden Hausmittel auf Ölbasis also vor allem dann, wenn du sowohl trockene Kopfhaut als auch Schuppen hast.
In einer kleinen Studie mit 34 Leuten konnte gezeigt werden, dass Kokosöl genauso gut die Hautfeuchtigkeit fördert wie Mineralöle.[↗] Mineralöle werden aus Erdöl gewonnen und kommen häufig in Kosmetikprodukten vor. Sie bilden einen Film über der Haut und erhalten so die Feuchtigkeit. Da die Haut aber nicht mehr atmen kann, führt das zu keiner nachhaltigen Verbesserung der Situation.
In einer anderen Studie zeigte sich eine Verbesserung der Symptome um 68% nach der Behandlung mit Kokosöl. Hingegen hatte das chemische Mineralöl nur eine Wirksamkeit von 38%.[↗]
Das Öl der Kokosnuss kann auch Ekzeme behandeln, die manchmal der Grund für Schuppen sind.
Es besteht die wissenschaftliche Annahme, dass es antimikrobielle Eigenschaften hat.[↗] In Labortests war eine Hemmung des Wachstums bei einigen Pilzarten zu beobachten.[↗] Die Wirksamkeit von Kokosnussöl gegen Pilze, die Schuppen verursachen wurde noch nicht getestet.
Anwendung: Einen halben Teelöffel Kokosöl mithilfe der Finger auf die Kopfhaut massieren. Das Öl schmilzt durch die Körperwärme. Lasse es eine halbe Stunde einziehen. Währenddessen kannst du ein Handtuch über den Kopf wickeln. Danach wie gewohnt die Haare waschen.
Bei fettiger Kopfhaut kann das Abschuppen nicht mit Ölen verhindert werden. Greife dann, anstatt zu Kokos-, Oliven- oder Teebaumöl, lieber zu den anderen Hausmittel.

Olivenöl
Eine Verbesserung der Schuppensituation kann sich manchmal schon nach der ersten Anwendung von Olivenöl einstellen. Es hilft dabei die Kopfhaut feucht zu halten, die Schuppen einzufetten und die Haarfollikel zu öffnen.
Anwendung: Gib am Abend 10 Tropfen Olivenöl auf deine Kopfhaut und massiere es leicht ein. Lege dich dann schlafen. Am nächsten Morgen die Haare wie gewohnt waschen.
Es gibt auch Shampoos mit Olivenöl, die gegen Schuppen wirken können. Sie fetten die Haare jedoch ein und erreichen oft keine ausreichende Menge an Ölen auf der Kopfhaut, wo es gewünscht ist.
Teebaumöl
Das Öl der australischen Heilpflanze wird für verschiedenste Hautbeschwerden von Akne über Psoriasis zu Schuppen verwendet. Es wirkt antimikrobiell und entzündungshemmend.[↗]
Eine Studie mit 126 Probanden wurde über 4 Wochen hinweg durchgeführt. Sie wuschen sich die Haare mit Shampoo welches, zu 5% aus Teebaumöl bestand. Am Ende der Studie waren die Symptome um 41% gelindert. Sogar der Juckreiz verbesserte sich bei den Teilnehmern.[↗]
Beachte, dass Teebaumöl bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen kann. Verdünne es mit einem Trägeröl, bevor du es auf die Haut aufträgst.
Apfelessig
Apfelessig kann als Hausmittel gegen viele Beschwerden verwendet werden. Es kann sogar die Empfindlichkeit gegenüber Insulin steigern (= gesund) und das Gewicht von fettleibigen Patienten reduzieren.[↗][↗]
Was dich aber wahrscheinlich mehr betrifft: Es wird auch oft gegen Schuppen angewandt. Die Säuren wirken als chemisches Peeling von toten Zellen. Apfelessig reguliert den pH-Wert der Haut und verringert das Wachstum von Pilzen.
Leider fand ich keine Studien zu Essig gegen Schuppen. Alle Informationen stammen aus Erfahrungsberichten. Tests zeigen jedoch eine Wirkung von Apfelessig gegen einige Pilzarten.[↗][↗]
Anwendung: 2-3 Esslöffel Apfelessig zu der Menge Shampoo hinzumischen, die du für eine einzige Haarwaschung verwendest.
Zitronensaft
Ähnlich wie bei der Behandlung mit Essig wirkt auch Zitronensaft.
Anwendung: Massiere deine Kopfhaut mit 2 Esslöffel frisch gepressten Zitronensaft und spüle dann mit reichlich Wasser nach. Nimm im Anschluss einen Teelöffel Zitronensaft und vermische ihn mit einer Tasse Wasser. Spüle mit dieser Mischung deine Kopfhaut nochmals aus. Wiederhole diese Prozedur täglich bis die Schuppen verschwinden.

Aspirin
Salicylsäure wird natürlich von Pflanzen wie der Weide produziert und wirkt entzündungshemmend.[↗]
Deswegen kommt es nicht nur in der beliebten Kopfschmerztablette (als Acetylsalicylsäure), sondern auch in Anti-Schuppen-Shampoo vor. Es fördert das Abschuppen der Kopfhaut und verringert somit bei längerer Anwendung die Schuppen.[↗]
In einer Studie wurden 19 Menschen mit Shampoo behandelt das entweder Salicylsäure oder Zink-Pyrthion enthielt. Beide Shampooarten konnte eine Verbesserung zeigen. Jedoch war das Shampoo mit Salicylsäure effektiver bei der Vermeidung von Schuppen.[↗]
Eine andere Studie hatte bei der Behandlung von Seborrhoischer Dermatitis und Schuppen mit Salicylsäure-Shampoo ähnlichen Erfolg wie mit verschreibungspflichtigen Medikamenten.[↗]
Für ein selbstgemachtes Anti-Schuppen-Shampoo: Zerbrösle 2 Aspirin-Tabletten (oder Generika mit Acetylsalicylsäure) und gib das Pulver zu deiner normalen Menge an Haarshampoo, welches du üblicherweise benutzt, hinzu. Reibe auch die Kopfhaut gründlich ein. Lasse das Shampoo dann für 2 Minuten einwirken bevor du es wieder ausspülst.
Omega-3-Fettsäuren
Nimm mehr Omega 3-Fettsäuren zu dir. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Zellen.
Omega-3-Fettsäuren sind somit auch wichtig für eine gesunde Haut. Sie helfen bei der Regulation der Talgproduktion und Befeuchtung der Haut, fördern die Heilung von Wunden und verlangsamen die Alterung.[↗]
Ein Mangel kann viele verschiedene Symptome auslösen. Darunter fallen unter anderem:
- trockenes Haar
- trockene Haut
- Schuppen
Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren kann hingegen Entzündungen lindern, was Reizungen und Schuppen vermindert.[↗]
Sie sind in folgenden Lebensmittel besonders stark vertreten:
- Lachs
- Hering
- Makrelen
- Sardinen
- Thunfisch (Achtung: hoher Schwermetallgehalt)
- Leinsamen
- Chiasamen
- Walnüsse

Salz
Auch wenn es das zugrunde liegende Problem in den meisten Fällen nicht löst, so kann Salz doch bei Schuppen helfen. Durch seine Beschaffenheit wirkt es abreibend auf die Kopfhautzellen, was wiederum bedeutet, dass weniger Schuppen über den Tag entstehen, wenn diese Methode in der Früh angewandt wird.
Anwendung: Feuchte dein Haar beim morgendlichen Duschen an. Gib nun ein paar Brisen Salz auf die Kopfhaut und fange an vorsichtig zu massieren. Wenn du glaubst, die trockene Oberschicht deiner Kopfhaut gut bearbeitet zu haben kannst du mit deiner normalen Dusch-Routine fortfahren.
Probiotika
Die guten Bakterien bringen viele Vorteile mit sich. Dazu zählen: Schutz vor Allergien, Erniedrigung des Cholesterin-Spiegels und erleichtertes Abnehmen.[↗][↗]
Außerdem stärken sie das Immunsystem. So können auch Pilze besser abgewehrt werden.[↗]
Eine Blind-Studie mit 60 männlichen Teilnehmern zeigte, dass die Einnahme von Probiotika über 2 Monate hinweg, die Schuppen-Intensität signifikant verringern kann.[↗]
Probiotika zeigten auch einen positiven Effekt bei Hautproblemen wie Ekzemen und Dermatitiden. Vor allem bei Säuglingen und Kindern waren sie sehr wirksam.[↗][↗]
Probiotika kommen natürlich in gegärten Lebensmittel wie Kombucha und Sauerkraut vor. Es gibt spezielle Supplemente in der Apotheke zu kaufen.
Backpulver
Backpulver entfernt tote Hautzellen und jeder hat es Zuhause. Abschuppen und Juckreiz können so über den Tag vermindert werden.
Doch Natron hat noch mehr positive Effekte auf die Kopfhaut: Zum Beispiel konnte eine Wirkung gegen Pilze gezeigt werden. Untersuchung gegen Hautpilze zeigte einen kompletten Wachstumsstopp bei 79% von den 70 getesteten Pilzarten nach einer Woche.[↗]
Eine andere Studie untersuchte 31 Leute mit Psoriasis. Die Behandlung mit Backpulver reduzierte sowohl Jucken als auch Irritationen während einer 3-wöchigen Behandlung.[↗]
Auch bei weiteren Krankheiten wie Neurodermitis kann Natron gegen den Juckreiz helfen.[↗]
Anwendung: Beim Duschen das Backpulver in die nassen Haare auftragen und auf die Kopfhaut massieren. Lass es für 2 Minuten einziehen und benutze dann dein Shampoo und fahre mit der Haarwaschung wie gewohnt fort.
Mundspülung
Wenn du weißt, dass deine Schuppen durch Pilze verursacht werden, dann probiere alkoholhaltige Mundspülung aus. Der Alkohol hindert Hefepilze am Wachstum. Wenn die Methode bei dir gut Anschlagen sollte, dann ist der Kauf von medizinischen Ethanol wahrscheinlich billiger. Verdünne den Alkohol auf ungefähr 20%.
Anwendung: Nachdem du deine Haare mit Shampoo gewaschen hast, spüle sie mit der Mundspülung aus. Im Anschluss kannst du einen Conditioner auftragen.
Weniger Stress
Chronischer Stress scheint sich negativ auf den gesamten Körper und die Psyche auszuwirken.[↗]
Obwohl er keine Schuppen per se verursacht, so kann er die Symptome wie Trockenheit und Jucken der Kopfhaut bestärken.[↗]
Hohe Stresslevel über einem längeren Zeitraum können das Immunsystem beeinträchtigen.[↗] Dadurch entstehen vermehrt Pilzinfektionen und andere Krankheiten, die Schuppen verursachen.
In einer Studie mit 82 Personen mit Seborrhoischer Dermatitis war die häufigste Ursache für Schuppen ein vorangegangenes belastendes (kritisches) Lebensereignis.[↗]
Gegen Stress helfen:
- Meditation
- Yoga
- Atemübungen
- Massagen
- Aromatherapien

Weitere Tipps: Wasche deine Haare kalt oder benutze zumindest beim Abspülen kaltes Wasser. Warmes und vor allem heißes Wasser öffnen die Poren. Die Folge: Die Haut trocknet aus. Es muss mehr Talg produziert werden um die Haut und Haare feucht zu halten. Die Symptome verschlechtern sich.
Für sowohl gesundes Haar als auch gesunde Kopfhaut ist es wichtig nicht jeden Tag die Haare zu waschen. Beachte außerdem die Haare nicht zu heiß zu föhnen. Am besten lässt du sie einfach von selbst trocknen.
Solltest du keine Verbesserung deiner Situation mithilfe von Hausmitteln merken, dann suche einen Arzt auf.
Weitere Tipps: Wasche deine Haare kalt oder benutze zumindest beim Abspülen kaltes Wasser. Warmes und vor allem heißes Wasser öffnen die Poren. Die Folge: Die Haut trocknet aus. Es muss mehr Talg produziert werden um die Haut und Haare feucht zu halten. Die Symptome verschlechtern sich.
Für sowohl gesundes Haar als auch gesunde Kopfhaut ist es wichtig nicht jeden Tag die Haare zu waschen. Beachte außerdem die Haare nicht zu heiß zu föhnen. Am besten lässt du sie einfach von selbst trocknen.
Solltest du keine Verbesserung deiner Situation mit Hausmitteln bemerken, dann suche einen Arzt auf.
Autor: Manuel Istratoaie – Veröffentlicht 21.03.2019 – Letzte Aktualisierung 21.03.2019