Hausmittel gegen Schuppenflechte


10 natürliche Behandlungsmethoden

Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine nicht-ansteckende Autoimmunerkrankung der Haut. Sie besteht ein Leben lang und tritt typischerweise in Schüben hervor. Das Immunsystem verursacht eine Überproduktion von Hautzellen. Einige Hausmittel können die Beschwerden lindern.

Bei der Schuppenflechte entstehen rote, schuppende Stellen auf der Haut. Sie werden Plaques genannt und kommen vor allem auf Ellbogen, Knie und der Kopfhaut vor. Plaques können aber grundsätzlich überall auf der Haut auftreten.

Folgende Hausmittel können gegen Schuppenflechte helfen:

  • Fischöl
  • Aloe Vera
  • Apfelessig
  • Haferflocken
  • scharfe Paprika
  • Joghurt & Sauerkraut
  • Kurkuma
  • Mahonie
  • Feuchtigkeitscreme
  • Sonnenlicht

Bevor du mit der Behandlung durch Hausmittel beginnst, suche vorher einen Arzt auf. Die Hausmittel wirken am besten, wenn sie unterstützend zur medikamentösen Therapie angewendet werden.

OMEGA-3-FETTSÄUREN

Die in Fischöl enthaltenen Fettsäuren sind wichtige Bausteine der menschlichen Zellen. Es kann Entzündungen hemmen und manche Autoimmunkrankheiten lindern. In einer Meta-Analyse aus 2014 zeigten sich Omega-3-Fettsäuren als vorteilhaft bei Schuppenflechte.[]

Idealerweise isst du regelmäßig Fisch um die gesunden Fettsäuren auf natürliche Weise zu dir zu nehmen. Bei der Einnahme von Fischöl-Präparaten kann es zu Nebenwirkungen kommen. Dazu zählen:

Um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Nebenwirkungen zu mindern, solltest du dich streng an den Dosierungsvorgaben des Herstellers halten.

Personen, die Blutverdünner zu sich nehmen, sollten auf Fischölsupplemente verzichten, da es zu einer erhöhten Blutungsgefahr kommt.

Fischöl kann auch mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen haben. Frage immer deinen Arzt bevor du zusätzlich zur verordneten Therapie, Supplemente einnimmst.

Fischöl enthält Omega-3-Fettsäuren. Entweder du isst genügend Fisch (2-3 mal die Woche) oder hilfst mit Supplementen nach, um die Schuppen loszuwerden.

ALOE VERA

Die Heilpflanze wird schon seit langem bei verschiedensten Hautproblemen angewendet. Eine Salbe aus Aloe Vera kann Schuppen, Rötungen und Entzündungen beseitigen.

2018 wurde eine große Studie mit 2248 Leuten mit milder bis mittelschwerer Schuppenflechte durchgeführt. Die Teilnehmer wurden entweder mit einer Mischung aus Propolis (Bienenharz) und 3-prozentiger Aloe Vera oder mit einem Scheinpräparat (Placebo) behandelt.

Die Salbe mit Aloe Vera ließ bei 64 % der Testpersonen die Schuppenflechte verschwinden. Weitere 22 %hatten eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Lediglich 14 % hatten keine oder nur eine schwache Besserung der Psoriasis erfahren.[]

In der Placebo-Gruppe konnte keine signifikanten Veränderungen der Schuppenflechte festgestellt werden.

APFELESSIG

Leider gibt es zur Wirkung von Apfelessig bei Schuppenflechte keine wissenschaftlichen Belege. Laut Erfahrungsberichten scheint dieses Hausmittel aber in der Tat zu helfen. Apfelessig wirkt beim Auftragen auf die Haut keimhemmend und reizlindernd. Bei längerer Anwendung können die Schuppen beseitigt werden.

Anwendung: Verdünne den Apfelessig mit Wasser im Verhältnis 1 : 1. Tränke ein Stück Watte oder ein sauberes Tuch mit der Lösung und trage es auf die betroffenen Stellen auf. Lasse den Essig 10 Minuten einwirken und wasche ihn dann mit lauwarmen Wasser ab.

Verträgst du die Behandlung gut, so kannst du dich langsam auf eine höhere Konzentration, bis zu reinem Apfelessig, steigern. Beachte, dass der Apfelessig zu starkem Brennen führt, wenn er in offenen Wunden gerät.

HAFER

Um die Schuppenflechte loszuwerden eignen sich mit Hafer zugesetzte Vollbäder.

Heiße Bäder und Duschen sind sehr angenehm. Wenn diese zu lange andauern, werden leider werden die natürlichen Öle der Haut abgewaschen. Dadurch kann es zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen. Achte daher auf eine nicht zu hohe Badetemperatur.

Anwendung: Eine handvoll geschroteter Haferflocken in einem Nylonstrumpf (um den Abfluss nicht zu verstopfen) beruhigen die gereizte Haut. Beim Abspülen mit Wasser sollte der mit Schuppenflechte betroffene Bereich ausgelassen werden, damit die Inhaltsstoffe des Hafers weiter wirken können.

Auch eine Auflage mit einer Paste aus kolloidalem Hafermehl und Wasser kann Linderung schaffen.[]

Haferflocken kommen als Hausmittel sowohl von innen als auch außen zum Einsatz.

CAPSAICIN

Das Capsaicin ist ein Inhaltsstoff in vielen Paprika-Arten, welches in der Lage ist Entzündungen zu bekämpfen. Es gibt zwei alte Studien zu diesem Thema. Beide zeigen, dass Capsaicin die Symptome einer Schuppenflechte lindern kann.

In der ersten Studie wurden 44 Personen mit einer Capsaicin-Creme für 6 Wochen behandelt. Bei der ersten Anwendung hatten die Hälfte der Teilnehmer Nebenwirkungen wie Brennen, Stechen, Juckreiz und Rötungen. Nachfolgend verschwanden diese Nebenwirkungen oder nahmen stark ab. Die Forscher kamen zum Entschluss, dass Capsaicin in der Tat gegen Schuppenflechte helfen kann.[]

In einer zweiten Studie verwendete man Substanz P, einem Stoff der durch Capsaicin im Körper ausgeschüttet wird. Die Teilnehmer berichteten über eine signifikante stärkere Besserungen von Hautdicke, Schuppenbildung und Juckreiz, als die Placebo-Gruppe.[]

Auch bei der Anwendung von Creme mit Substanz P kam es zu ähnlichen Nebenwirkungen wie in der ersten Studie.

Da es schwierig ist eine Creme mit der richtigen Capsaicin-Konzentration selbst herzustellen, solltest du lieber auf die fertigen Präparate zurückgreifen.

PROBIOTIKA

Die guten Bakterien kommen in Joghurt und fermentierten Nahrungsmitteln (Sauerkraut) vor. Es gibt auch Supplemente, die Probiotika enthalten. Probiotika sind wichtig für eine gesunde Verdauung.

Die Nahrungsmittel werden nicht direkt auf die Haut aufgetragen, sondern wie gewohnt gegessen. Das Verdauungssystem scheint einen starken Einfluss auf das Immunsystem zu haben. Dadurch könnte die Einnahme von Probiotika einen positiven Effekt auf Schuppenflechte haben.

Forschungen zeigten, dass Probiotika dabei helfen könnten, Immunantworten zu regulieren. Diese tragen zu den Beschwerden der Schuppenflechte bei.[]

CURCUMIN

Das Curcumin ist der natürliche Farbstoff des Kurkumas. Es kann möglicherweise Entzündungen im Körper vermindern und somit die Schuppenflechte bessern. Es gibt Forschungsarbeiten, die den therapeutischen Effekt von Curcumin auf Schuppenflechte untermauern.[]

In einer Studie aus 2016 mit Mäusen kamen die Forscher zum Entschluss, dass Curcumin großes Potential für die Behandlung von Psoriasis hat.[]

Bei der Verarbeitung von Kurkuma solltest du darauf achten, dass der gelbe Farbstoff sehr stark abfärbt. Das gilt sowohl für Geschirr, als auch für Finger und Kleidung.

Kurkuma-Extrakt gibt es als Kapseln und Tabletten zu kaufen.

Kurkuma ist Teil der Ingwerfamilie. Sie wird im asiatischen Raum schon lange als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Aber Achtung: Der natürliche Farbstoff ist sehr hartnäckig!

MAHONIE

Das pflanzliche Hausmittel kann die Immunantwort des Körpers bei Schuppenflechte etwas lindern. In einem Bericht über 3 klinischen Versuchsreihen mit insgesamt 104 Personen, kamen die Autoren zum Schluss, dass die Anwendung einer 10-prozentigen Mahonie-Creme sicher und effektiv sei.[]

Im Jahre 2018 wurden die bisherigen Studien zu Mahonie gegen Schuppenflechte noch einmal zusammengefasst. Auch hier war das Ergebnis, dass Mahonie die Symptome der Psoriasis lindert und relativ sicher mit wenigen Nebenwirkungen ist.[]

FEUCHTIGKEITSCREME

Durch Juckreiz und damit verbunden dem Kratzen und Abschuppen kann sich die Schuppenflechte optisch und in den Beschwerden verschlechtern.

Deswegen wird empfohlen neben der Behandlung mit Medikamenten und Hausmitteln auch mit Feuchtigkeits– oder Pflegecremen nachzuhelfen. Dabei solltest du 3-mal täglich eine großzügige Schicht an Creme auf die Schuppenflechte auftragen. Halte beim Kauf Ausschau nach Produkten ohne Duftstoffeund dem Zusatz „für empfindliche Haut“.

SONNENLICHT

Das Aussetzen der Haut an Sonnenlicht kann in manchen Fällen das Erscheinungsbild der Schuppenflechte verbessern. Dabei sollte die Sonneneinstrahlung langsam gesteigert werden und nur kurz andauern.

Starte mit 5-10 Minuten Sonnenbaden pro Tag. Dabei sollte die gesunde Haut mithilfe von Kleidung und Sonnencreme geschützt werden. Wenn die Haut die Sonneneinstrahlung gut verträgt, kann diese um 30 Sekunden pro Tag gesteigert werden.

Sollte ein Sonnenbrand auftreten, ist eine weitere Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Sonnenbrände können die Schuppenflechte verschlimmern.

Beachte, dass vor allem die UVB-Strahlung sich positiv auf Psoriasis auswirkt. Die in meisten Solarien verwendete UVA-Strahlung hingegen nicht. Menschen, die sich bräunen lassen haben ein erhöhtes Risiko Hautschäden zu verursachen und an Hautkrebs zu erkranken.

Ist in der Familie eine Häufung von Hautkrebs vorhanden, sollte Sonneneinstrahlung möglichst vermieden werden.

Sonne als Auslöser für Sonnenbrand dann sind schnelle Hausmittel gefragt

BEWEGUNG UND ERNÄHRUNG

Menschen mit Psoriasis haben ein erhöhtes Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und an Typ-2-Diabeteszu erkranken. Um diesen Umstand entgegenzuwirken und generell bei guter Gesundheit zu bleiben sind Sport und eine ausgewogene Ernährung gefragt.

  • Vermeide Zucker
  • Trinke reichlich Wasser
  • Reduziere gesättigte Fettsäuren (tierisches Fett)
  • Iss mehr Früchte und Gemüse

AUSLÖSER VERMEIDEN

Häufige Auslöser umfassen:

  • Stress
  • Rauchen
  • Hautverletzungen (Schnitte, Schürfwunden und Sonnenbrand)
  • bestimmte Medikamente (mit Arzt absprechen)
  • Infektionen und andere Erkrankungen

Gib deinem Arzt über die Anwendung von Hausmitteln Bescheid, um unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden.

Autor: Manuel Istratoaie – Veröffentlicht 25.04.2019 – Letzte Aktualisierung 09.08.2019