Rette dein Haut!
Die Sonne hat dich übel erwischt? Folgende Hausmittel wirken gegen Sonnenbrand:
- kalte Umschläge
- viel Wasser trinken
- Aloe Vera
- Aspirin davor
- Honig
- Haferflocken
- grüner Tee
- Lavendel
- Apfelessig
Die Sonne spendet Wärme und Licht. Aber sie bestrahlt uns auch mit Frequenzen die wir zunächst nicht wahrnehmen. Darunter fällt auch die ultra-violette (UV) Strahlung. Diese kann Schäden in den Zellen verursachen. Sogar der Bauplan unserer Zellen, die DNS, kann angegriffen werden.
Gut, dass für gewöhnlich der Körper Schäden reparieren kann oder wenn nicht möglich, diese in den programmierten Zelltod (Apoptose) schickt. Bei einem Sonnenbrand geschehen genau diese Abbau- und Reparaturprozesse. Dabei wird das Immunsystem aktiviert, die Durchblutung gefördert und somit eine Entzündung verursacht. Die Haut fühlt sich heiß an, schmerzt, juckt und ist rot.
Am besten lässt du es garnicht erst soweit kommen, aber wenn es bereits zu spät ist, sind Hausmittel gegen Sonnenbrand gefragt:
Kühlen
Nicht nur die UV-Strahlung macht der Haut bei Sonnenbrand zu schaffen. Auch die Hitze spielt eine entscheidende Rolle. Deswegen gilt es zunächst die betroffene Stelle zu kühlen. Das sollst du so rasch wie möglich, bei den ersten Anzeichen unternehmen.
Zum Kühlen der Haut eignen sich kalte Umschläge oder eine kalte Dusche. Achte darauf, dass deine Körperkerntemperatur nicht unter Normalniveau sinkt. Dein Immunsystem hat sowieso gerade alle Hände voll zu tun. Wenn dein Körper noch gegen eine Unterkühlung ankämpfen muss, haben Krankheitserreger leichtes Spiel. Dann ist eine Erkältung neben dem Sonnenbrand vorprogrammiert.
Viel trinken
Damit sich dein Körper reparieren kann, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Ein Erwachsener sollte mindestens 2 Liter Wasser pro Tag trinken. Da du wahrscheinlich geschwitzt hast, während du dich in der Sonne aufgehalten hast, ist der Tagesbedarf stark erhöht. (3 Liter und mehr)
Feuchtigkeit
Um der Haut auch von Außen Feuchtigkeit zuzuführen eignen sich Cremes und Lotionen. Dadurch kann ein Abschuppen der Haut manchmal verhindert werden.
Das beste Hausmittel gegen Sonnenbrand ist wohl die Aloe Vera. Sie spendet durch ihren hohen Wassergehalt Feuchtigkeit. Ihre natürlichen Inhaltsstoffe helfen bei der Heilung[↗] und vermindern die Entzündung. Die keimhemmende Wirkung kann eine Infektion der geschädigten Haut vorbeugen.[↗]
Eine andere einfache Möglichkeit die Haut anzufeuchten ist, diese nach dem Duschen nicht komplett zu trocknen. Achte außerdem bei jedem Kontakt die Haut nicht zu reiben, sondern führe stattdessen tupfende Bewegungen durch.
Normale Feuchtigkeitscreme und After-Sun-Lotionen gehen natürlich auch in Ordnung. Lagere sie an einem etwas kühleren Ort, dann wirken sie gleich noch wohltuender.

Aspirin
Ältere Studien, bei denen freiwillige Versuchspersonen bestrahlt wurden, konnten die Wirkung von Acetylsalicylsäure (Aspirin) und Ibuprofen gegen Sonnenbrand nachweisen. Dabei bekamen die Teilnehmer erst nach über zweifacher Dosis einen sichtbaren Sonnenbrand, wenn sie vor und nach der Bestrahlung die erwähnten Medikamente zu sich nahmen.[↗]
Ich rate jedoch davon ab, Aspirin und Co. einzunehmen nur um länger in der Sonne liegen zu können. Die Schäden in den Zellen und dem Erbgut bleiben gleich, lediglich die Reaktion des Körpers wird vermindert. Wenn du versehentlich zu lange in der Sonne warst, dann kann eine Aspirintablette den Sonnenbrand vermindern, wenn sie früh genug eingenommen wird.
Honig
Bereits die alten Ägypter verwendeten den Honig gegen Verbrennungen. Studien belegen die Wirksamkeit bei klassischen Verbrennungen. Zu Sonnenbrand wurde bisher noch keine Studie durchgeführt. Weil die Art der Schädigung aber ähnlich ist, kann man auch bei Sonnenbrand von einem positiven Effekt ausgehen.
Wichtig ist, dass du reinen Bio-Honig verwendest. Honige die mit Sirup gestreckt wurden, können einen Nährboden für Keime darstellen, und so eine Infektion verursachen. Dem Manuka-Honig aus Neuseeland wird ein besonders hohes Potential an Wundheilung nachgesagt.
Wenn der Honig großflächig auf die Haut aufgetragen wird, ersetzt er die Schutzfunktion der geschädigten Haut und kann so mögliche Infektionen abwehren.[↗]
💡 HINWEIS ZU HONIG
Beachte, dass Honig von Natur aus Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten kann. Obwohl eine Infektion in den klinischen Studien mit rohen Honig bei Verbrennungen und offenen Wunden trotz häufiger Anwendung nie vorkam, ist theoretisch eine Infektion mit diesem Keim möglich.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du bestrahlten Honig kaufen, bei dem die Clostridien Sporen bestimmt zerstört wurden. Die Honigbestrahlung wirkt sich nicht auf die Wirksamkeit aus.[↗]
Haferflocken
Das Getreide wird bei allen möglichen Hautbeschwerden erfolgreich angewendet. Es kann deine Beschwerden lindern, wenn du dich zu lange in der Sonne gebrutzelt hast.
- Gib geschrotete Haferflocken in eine Nylon-Strumpfhose um später nicht den Abfluss zu verstopfen.
- Fülle die Badewanne mit Wasser und lege den Strumpf mit Haferflocken hinein. Die Wassertemperatur sollte 25-37 °C betragen.
- Setze dich so in die Badewanne, dass die betroffenen Hautstellen komplett vom Badewasser bedeckt wird.
- Nach 15 Minuten abspülen, aber versuche dabei den Bereich mit dem Sonnenbrand auszulassen, damit die Inhaltsstoffe auch danach weiter wirken können.
Auch Backpulver (Natron) in der Badewanne soll gegen Sonnenbrand effektiv sein. Probier es einmal aus.
Grüner Tee
Grüner Tee wird schon seit Jahrhunderten als Hausmittel gegen verschiedenste Beschwerden verwendet. Der Grund für seine Wirksamkeit liegt in den zahlreichen Antioxidantien. Polyphenole sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Eines davon wird mit EGCG abgekürzt und konnte sogar einen Effekt gegen Krebs zeigen.
Lavendel
Lavendelöl wirkt schmerzlindernd, antiseptisch und fördert die Wundheilung. Wenn du bereits weißt, dass unverdünntes Öl auf deiner Haut keine Reizungen verursacht, kannst du es direkt auf die Haut tropfen. Ansonsten löse es auf einer kalten Kompresse auf. Du kannst auch das Lavendelöl mit Trägerölen verdünnen und als Lotion verwenden.

Apfelessig
Um die Schmerzen und das Jucken zu lindern, schwören viele Leute auf Essig. Es scheint im ersten Moment etwas unangebracht zu sein, eine Substanz mit vielen Säuren auf die gereizte Haut aufzutragen. Aber da es so vielen Menschen zu helfen scheint, sollte es an dieser Stelle erwähnt werden.
Verdünne den Apfelessig mindestens im Verhältnis 1:2 mit Wasser und trage die Lösung anschließend auf den Sonnenbrand auf.
Vitamine
Vitamin E und C sorgen für eine schnellere Heilung. Sie sind Antioxidantien, die freie Radikale binden und sogar Krebs vorbeugen können.
Vorsicht!
Topfen und Joghurt helfen nur insofern, dass sie kühlen. Aber: Die Haut gibt viel Wärme ab. Zusammen mit toten Hautzellen und Schweiß führt das zu idealen Bedingungen für die Vermehrung von Bakterien, die natürlicherweise in Milchprodukten vorkommen. Der gleiche kühlende Effekt kann mit Wasser (siehe oben) oder anderen keimfreien Substanzen erreicht werden.
Schutz
Wenn du einen Sonnenbrand hast, gilt es die Sonne für die nächsten 1-2 Wochen zu meiden. Denn der Sonnenbrand kann immer noch schlimmer und die Heilung verzögert werden.
Vorbeugen
Um erst gar nicht einen Sonnenbrand zu bekommen solltest du deine Haut mit Kleidung schützen. Vermeide zu viel Sonne und halte dich im Schatten auf. Das gilt für allem für die Mittagsstunden, wenn die Strahlung am stärksten ist. Spare nicht an Sonnenschutzcreme und nutze eine mit hohem Lichtschutzfaktor.
Vor allem Kinder sollen geschützt werden, da Sonnenbrand in der Kindheit den größten Risikofaktor darstellt, später an Hautkrebs zu erkranken.
Sollten deine Beschwerden nicht nach einigen Tagen abklingen, hohes Fieber oder Übelkeit auftreten, dann statte deinem Arzt einen Besuch ab.
Autor: Manuel Istratoaie – Veröffentlicht 01.03.2019 – Letzte Aktualisierung 21.08.2019